Neuburger Rundschau

Sieben Millionen Brutpaare weniger

-

Die Zahl der Brutvögel in Deutschlan­d ist einem neuen Bericht zufolge in den vergangene­n Jahren deutlich zurückgega­ngen. Das zeige die Auswertung tausender Datensätze, so e das Bundesamt für Naturschut­z in Bonn. Deutschlan­d hat demnach im Zeitraum von 1992 bis 2016 mehr als sieben Millionen Brutpaare verloren. Damit lebten etwa acht Prozent weniger Brutvögel in Deutschlan­d als noch 24 Jahre zuvor. Vor allem auf Wiesen, Weiden und Äckern halte der Rückgang an.

„In den offenen Agrarlands­chaften ist der Bestand an Brutpaaren über ein Vierteljah­rhundert um etwa zwei Millionen zurückgega­ngen. Eine Trendwende zeichnet sich bislang nicht ab“, erklärte Beate Jessel, Präsidenti­n des Bundesamte­s. Das unterstrei­che die Dringlichk­eit von Reformen in der Landwirtsc­haftspolit­ik.

Die Bestände von Rebhuhn und Kiebitz etwa haben dem Bundesamt zufolge seit 1992 um fast 90 Prozent abgenommen. „Ähnlich dramatisch“sei die Lage bei Uferschnep­fe, Bekassine und Braunkehlc­hen. Auch der Vogel des Jahres, die Turteltaub­e, ist nach Angaben des Dachverban­des Deutscher Avifaunist­en (DDA) in weiten Teilen der deutschen Landschaft nicht mehr anzutreffe­n. Etwas besser sieht es in den Wäldern aus. Die Bestände dort hätten sich in den vergangene­n Jahren deutlich erholt, ebenso in Siedlungen. Im Zeitraum 2005 bis 2016 seien etwa 1,5 Millionen Waldvögel dazugekomm­en. Die Ursache für diese Entwicklun­g sei noch nicht ganz verstanden. Der Klimawande­l beispielsw­eise wirke sich aber „über einen stärkeren Samenansat­z von Bäumen in kürzeren Abständen positiv“aus.

 ?? Foto: Kitty, Fotolia Foto: dpa ??
Foto: Kitty, Fotolia Foto: dpa

Newspapers in German

Newspapers from Germany