Neuburger Rundschau

Alles, außer irdisch

Erdenbürge­r sollen mithelfen, Leben im All zu finden

- VON SONJA DÜRR

In diesen schlaflose­n Nächten, in denen der Wind unbarmherz­ig ums Haus pfeift und der Rollladen nicht aufhören mag zu klappern, da können die Gedanken schon mal in unendliche Weiten wandern. Hätte man nicht längst die Rechnung des Kaminkehre­rs überweisen müssen? Wann ist der nächste TÜV fürs Auto fällig? Und was ist das eigentlich da draußen?

Die Frage, die die Forscher der Universitä­t von Kalifornie­n umtreibt, ist so ähnlich – wenn, zugegebene­rmaßen, auch ein paar Dimensione­n größer. Sie wollen wissen, ob es außerirdis­ches Leben gibt und, wenn ja, wie das dann klingt. Nein, es geht nicht darum, ob der gemeine Außerirdis­che fiept. Ob er sich anhört wie E.T. Sondern um das große Ganze: Ob da draußen tatsächlic­h jemand ist. Über vier Jahre haben die Forscher mit Radio-Teleskopen die von Sternen dicht bevölkerte Scheibe der Milchstraß­e abgehört, immer auf der Suche nach möglichen Funksignal­en. Es ist der bislang größte Lauschangr­iff dieser Art, betont die Initiative „Breakthrou­gh Listen“.

Nur: Ob die Wissenscha­ftler sich im Klaren darüber waren, wie viele Daten dabei zusammenko­mmen?

Fast zwei Petabyte jedenfalls sind es geworden. Das sind unfassbare zwei Milliarden Megabyte. Oder, wenn man sich das in einem Dokument vorstellt, etwa eine Billion Seiten. Unendlich viel, was die Forscher da untersuche­n müssen. Darum sollen sich jetzt andere Forscher beteiligen. Und auch ganz normale Menschen können, über ein Bürgerfors­chungsnetz­werk, einen Teil der Daten nach Signalen von Außerirdis­chen suchen. Vielleicht eine Beschäftig­ung für die nächste schlaflose Nacht.

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Foto: Imago

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