FCA muss den Torwart wechseln
Was ist nur aus dem Torwartland Deutschland geworden? Aus all den exzellenten Schlussleuten, die uns oft neidische Blicke vor allem aus England einbrachten? Sie sind weitgehend verschwunden. Kaum mehr die Hälfte der Stammtorhüter der Bundesliga hat einen deutschen Pass. Wenn die Konkurrenten aus dem Ausland tatsächlich besser sind, gibt es darüber nichts zu diskutieren. Wenn. Gerade Augsburgs Tomas Koubek aber ist das Gegenbeispiel. Der Tscheche ist für mehr als sieben Millionen Euro aus Frankreich zum FCA gekommen. Viel Geld für einen Torwart. Viel Geld aber vor allem für einen Verein wie den FC Augsburg. Schon in seiner letzten Saison in Rennes hatte Koubek mit die schlechtesten Werte aller Torhüter in Frankreichs Eliteliga. Daran knüpft er nun in der Bundesliga an. Und trotzdem bekommt er Woche für Woche wieder eine Einsatzchance. Warum? Das ist die große Frage, die Augsburgs Anhänger umtreibt. Nach der Partie in Frankfurt hatte FCA-Trainer Martin Schmidt einen Konkurrenzkampf im Tor ausgerufen. Mit dem Fehler gegen Freiburg hatte ihm Koubek nun eigentlich das letzte Argument geliefert, in Leverkusen tatsächlich auf Andreas Luthe zu setzen. Schmidt aber will davon nichts wissen. Bei ihm werde es in dieser Woche keine Torwartdiskussion geben. In der
Gesamtbetrachtung seiner Leistung gegen Freiburg seien er und das komplette Trainerteam eigentlich recht zufrieden mit Koubek. Viele Fans sind das nicht. Sie fordern einen Wechsel. Und der wäre tatsächlich auch an der Zeit. Dem FCATeam ist anzumerken, dass sein Torwart keine Ruhe ausstrahlt. Dass immer mit einem Fehler zu rechnen ist, was die Vorderleute zusehends verunsichert. Wahrscheinlich fällt es den Verantwortlichen schwer, sich einzugestehen, dass die Verpflichtung Koubeks wohl nicht die beste Idee auf dem Transfermarkt war. Dass das viele Geld nicht wirklich optimal angelegt ist. Aber das sollte im Sinne der Mannschaft irgendwann keine Rolle mehr spielen. Irgendwann muss ein Umdenken stattfinden, so schwer es auch fallen mag.
Vielleicht würde es sogar dem Tschechen helfen, mal aus der Schusslinie genommen zu werden. Mal nicht Mittelpunkt der Kritik zu sein. Ihm ist anzumerken, dass er mit der Situation zu kämpfen hat. Gut ist die für keinen.