Virus: Nun Südkorea im Fokus
Sprunghafter Anstieg der Infizierten
Seoul Einen Monat nach dem erstmaligen Nachweis eines Falls der neuen Lungenkrankheit Corona in Südkorea ist die Zahl der Infizierten im Land den zweiten Tag in Folge sprunghaft gestiegen. Die Zentren für Krankheitskontrolle und Prävention meldeten im Verlauf des Freitags 100 neue Fälle. Nach 52 Fällen über Nacht seien bis zum Nachmittag (Ortszeit) 48 hinzugekommen. Damit stieg die Zahl der Menschen, die sich mit dem neuen Coronavirus angesteckt haben, in Südkorea auf 204. Es ist der bisher größte bekannte Ausbruch außerhalb Chinas. Zudem wurde am Donnerstag der erste Todesfall in Südkorea in Verbindung mit dem Virus gemeldet.
Ebenfalls am Donnerstag hatte sich die Zahl der Neu-Infektionen verdoppelt. Ein großer Teil der Infizierten in Südkorea wird mit Veranstaltungen einer christlichen Sekte in der Millionenstadt Daegu in Verbindung gebracht. Von den neuen Fällen wurden den Angaben zufolge allein 85 Infizierte bei Mitgliedern der Shincheonji-Kirche von Jesus nachgewiesen. Die Behörden vermuten, dass die Verbreitung des Virus Sars-CoV-2 von einer infizierten 61-jährigen Sektenanhängerin ausging. Sie habe sich trotz Krankheitssymptomen zunächst geweigert, sich auf das Virus testen zu lassen, und dennoch an Gottesdiensten in Daegu teilgenommen. Die Sekte, die mehr als 200000 Menschen zu ihren Mitgliedern zählt, ließ mittlerweile ihre Einrichtungen im ganzen Land schließen.