Die Wagen stehen beim Fasching in Waidhofen
Vor zwei Jahren erschütterte ein schrecklicher Unfall den Ort. Deshalb sind die Narren heuer zu Fuß unterwegs
Waidhofen An der Unglücksstelle werden die Narren am Sonntag nicht vorbeiziehen. „An dem Baum an der Unfallstelle ist zur Erinnerung ein Kreuz angebracht“, erzählt Waidhofens Bürgermeister Josef Lechner. Zwei Jahre nach dem tragischen Unfall, bei dem eine junge Frau tödlich verletzt wurde, als sie unter die Räder eines Traktors geriet, der einen der Umzugswagen zog, gibt es im Ort wieder einen Faschingsumzug.
Natürlich sei es für alle Beteiligten schwer gewesen, den Vorfall zu verarbeiten, ergänzt der Rathaus
Man habe sich aber mit zeitlichem Abstand dafür entschieden, die Tradition weiterzuführen. Aus Gründen der Pietät und Sicherheit wird die Veranstaltung im 40. Jahr aber völlig anders ablaufen als bisher.
Motorisierte Begleitwagen wird es nicht mehr geben, erklärt Tobias Berger, Vorsitzender der ausrichtenden Faschingsgesellschaft Paartal-Au Waidhofen. Nur ein einziger Motivwagen sei angemeldet, der sich stehend präsentieren dürfe und als Musikstation zugelassen ist. Das Motto lautet: „Die Wagen stehen,
gehen“. Am Umzug werden nur Fußgruppen teilnehmen. Und auch die Route durch den Ort wird eine andere sein, damit die Unglücksstelle nicht passiert wird.
Das Landratsamt in Neuburg hat als Reaktion auf den tödlichen Unfall schon 2018 Regeln festgelegt, die Veranstalter beachten müssen. Das betrifft auch die beiden anderen großen Umzüge dieses Wochef. chenendes am Samstag in Bertoldsheim (ab 13.30 Uhr) und am Sonntag in Rennertshofen (14 Uhr). Bonbons einfach in die Menge zu werfen, ist seitdem aus Sicherheitsgründen untersagt.
In Waidhofen hoffen die Organisatoren, je nach Wetterlage, auf bis zu 5000 Besucher. „Wenn es regnet, können es aber auch nur 2000 sein. Wir hoffen natürlich das Beste“, sagt Tobias Berger. Teilnehmer erwartet er zwischen 300 und 500. 15 Anmeldungen sind bislang eingegangen, vor allem von Ortsvereinen und aus der Nachbarwir schaft. Seit 1981 wechselt man sich in zweijährigem Turnus mit der Stadt Schrobenhausen ab, heuer ist wieder Waidhofen an der Reihe.
Noch seien Plätze frei, wirbt Tobias Berger. „Fußgruppen können sich noch am Sonntag bis fünf vor zwei anmelden.“Der Begriff Fußgruppe müsse dabei nicht allzu wörtlich genommen werden, fügt er an. Bollerwagen, Schubkarren, Einkaufswagen und ähnliche, handgeführte Transportmitteln seien zugelassen. Und wer Lust dazu habe, könne die Strecke auch auf dem Bobbycar, dem Tretroller oder in einer Sänfte zurücklegen – vorausgesetzt es finden sich genügend ergebene Träger.
Start ist um 14 Uhr, die Route ist circa 1,4 Kilometer lang. Um 15.30 Uhr wird der Zug zurück an der Schule erwartet, wo bis 18 Uhr ein buntes Faschingstreiben stattfindet. Um 16 Uhr startet zudem der große Faschingsball in der Schulturnhalle, der bis in die frühen Morgenstunden geht. Für Musik sorgt DJ Mark Spencer.
Am Sonntag sind Sonne und Regen angesagt
Termin Der Umzug in Waidhofen beginnt am Sonntag um 14 Uhr.