Italien riegelt erste Städte ab
Zahl der Corona-Fälle steigt. Österreich stoppt Eurocity-Verbindung
Rom Mit Sperrzonen und anderen drastischen Maßnahmen will Italien die rasante Ausbreitung des Coronavirus stoppen. Mehrere Gemeinden in Norditalien wurden abgeriegelt, damit das Virus nicht auf die Wirtschaftsmetropole Mailand, das Touristenzentrum Venedig und andere Regionen übergreift. Der Karneval in Venedig werde wie alle Sportveranstaltungen abgesagt, Museen und Schulen sollen in ganz Venetien bis zum 1. März geschlossen bleiben. Österreich hat den Zugverkehr mit Italien komplett eingestellt.
Die Eisenbahngesellschaft ÖBB teilte am Sonntagabend mit, alle Zugverbindungen mit Italien seien ausgesetzt. Zuvor wurde bei zwei deutschen Frauen in einem aus Italien kommenden Eurocity nach München der Verdacht auf eine Infektion mit dem Coronavirus festgestellt. Rund 300 Passagiere zweier Eurocity saßen am Abend am Brenner fest, konnten aber aus den Zügen aussteigen, da die Behörden keine Bewegungsbeschränkung ausgesprochen hätten. Einer der beiden gestoppten Züge konnte am späten Abend weiterfahren.
Die Zahl der Infizierten war in Italien über das Wochenende überraschend stark angestiegen. Bis zum Sonntagnachmittag waren es bereits mehr als 130 Fälle. Zwei ältere Menschen sind bereits gestorben. 26 liegen nach offiziellen Angaben auf der Intensivstation. Die am stärksten betroffenen Städte wurden abgeriegelt. Betroffen ist die Provinz Lodi in der Lombardei mit 50000 Menschen sowie die Stadt Vo in der Provinz Padua mit 3000 Einwohnern. Zunächst sollten Sicherheitskräfte hier alles abriegeln. „Wenn nötig, werden es auch die Streitkräfte sein“, sagte Ministerpräsident Giuseppe Conte. Italien ist das Land in Europa mit den bislang meisten Infektionen. (AZ)