Neuburger Rundschau

Tausende gedenken der Opfer

Kundgebung gegen Rassismus in Hanau

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Stuttgart/Hanau Mehrere tausend Menschen haben am Sonntag in Hanau der Opfer des mutmaßlich rassistisc­hen Anschlags gedacht. „Wichtig ist für uns, Flagge zu zeigen. Gegen Terror, Fremdenfei­ndlichkeit und antimuslim­ischen Rassismus“, sagte Mitorganis­ator Teyfik Oezcan. „Unsere Botschaft lautet: Wir sind Deutschlan­d. Wir gehören zusammen.“Nach ersten Schätzunge­n der Polizei liefen um die 10000 Menschen vom Tatort Kurt-Schumacher-Platz zum Marktplatz in der Innenstadt. Einige hielten Schilder hoch mit Aufschrift­en wie: „Liebe für Alle. Hass für Keinen.“Auch türkische Flaggen und Fotos der Getöteten waren zu sehen. Organisier­t wurde der Trauerzug von verschiede­nen Hanauer Vereinen.

In der Nacht zum Donnerstag hatte nach Ermittlung­en der Polizei ein 43 Jahre alter Deutscher in Hanau neun Menschen mit ausländisc­hen Wurzeln erschossen. Der Sportschüt­ze soll auch seine 72 Jahre

Mehrere Schüsse auf Shisha-Bar in Stuttgart

alte Mutter und dann sich selbst getötet haben. Nach bisherigen Erkenntnis­sen hatte der mutmaßlich­e Täter eine rassistisc­he Gesinnung und war psychisch krank.

Bereits am Samstagabe­nd hatten Unbekannte in Stuttgart auf das Fenster einer Shisha-Bar geschossen. Verletzt wurde niemand, wie ein Sprecher der Polizei am Samstagabe­nd sagte. Die Ermittler gehen davon aus, dass zum Tatzeitpun­kt niemand im Gebäude war. Der oder die Täter hätten mit einer unbekannte­n Waffe noch ein weiteres Fenster in dem Gebäudekom­plex beschossen, hieß es von der Polizei. Während ein Projektil die Scheibe der Bar durchschlu­g, hielt die Scheibe im Eingangsbe­reich demnach stand. Spezialist­en der Kriminalpo­lizei sicherten Spuren. Da das Motiv der Tat bislang unklar ist, hat der Staatsschu­tz die Ermittlung­en übernommen.

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Foto: dpa Voller Menschen: der Hanauer KurtSchuma­cher-Platz am Sonntag.

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