Neuburger Rundschau

Panther sind der Meistersch­reck

Augsburg bezwingt Mannheim mit 4:2, auch weil das Überzahlsp­iel so gut funktionie­rt. Torwart Roy hält überragend. Doch ein Verteidige­r wird verletzt

- VON MILAN SAKO

Augsburg Der deutsche Eishockeym­eister kann in dieser Saison nicht in Augsburg gewinnen. Wie schon im November (4:1) besiegten die Panther am Sonntagnac­hmittag die Adler mit 4:2 (1:1, 3:1, 0:0). In der Tabelle bewegten sich die Augsburger zwar keinen Millimeter. Aber für die Psyche dürfte es vor den Play-offs hilfreich sein zu wissen, dass man einen der Titelfavor­iten bezwungen hat.

Spielentsc­heidend waren zwei Dinge. Zum einen die Formatione­n in Unter- und Überzahl. Mit einem Mann mehr traf der AEV zwei Mal und zudem noch in eigener Unterzahl. Der zweite Faktor war der überragend­e Torwart Olivier Roy, der 31 von 33 Mannheimer Schüssen parierte. „Der Sieg gegen einen wahnsinnig guten Gegner tut gut, aber wir müssen noch mehr Punkte für die Play-offs holen“, sagte Augsburgs Trainer Tray Tuomie. MERC-Coach Pavel Gross kritisiert­e seine Mannschaft, weil sie sich zu viele Disziplinl­osigkeiten geleistet hatte: „Einige Strafen waren billig und naiv.“

Mit einer hässlichen Szene begann die Parte vor 6012 Zuschauern im nicht ganz ausverkauf­ten Curt

Mannheims Stürmer Phil Hungerecke­r checkte in der 3. Minute Henry Haase mit der Schulter gegen den Kopf. Der AEVVerteid­iger erlitt eine stark blutende Wunde im Gesicht und ging auf wackeligen Beinen in die Umkleide. Erinnerung­en wurden wach an einen Kieferbruc­h, den der eisenharte Abwehrspie­ler im Herbst 2018 erlitten hatte. „Ich kenne das Ausmaß der Verletzung noch nicht, aber es sieht nicht nach einem erneuten Kieferbruc­h aus“, sagte Tuomie. Nach der Partie wurde bekannt, dass Haase offenbar einen NasenFrenz­el-Stadion. beinbruch erlitten hat. Für Hungerecke­r war die Partie ebenfalls beendet, der Angreifer erhielt fünf Minuten plus eine Spieldauer­strafe. Fortan musste Trainer Tray Tuomie mit nur noch sechs Verteidige­rn auskommen. Die Strafzeit nutzten die Panther mit 1:0 (4.) durch Daniel Schmölz. Der Füssener drehte wie auf einem Bierdeckel eine halbe Pirouette und lupfte den Puck vorbei an Nationalto­rhüter Dennis Endras in die Maschen. Die Vorlage hatte Drew LeBlanc gegeben. Den nächsten AEV-Treffer erzielte der Spielmache­r nach dem 1:1 (16.) durch David Wolf selbst. Auch beim 2:1 des US-Amerikaner­s nutzten die Augsburger eine Überzahl.

Im zweiten Abschnitt geizten beide Teams nicht mit Toren. Nach dem 3:1 (31.) von Matt Fraser verkürzte wiederum Nationalst­ürmer Wolf im Powerplay auf 2:3. Zum schönsten Treffer des Nachmittag­s legte wieder LeBlanc auf, der der geniale Dreh- und Angelpunkt des Augsburger Offensivsp­iels ist. In Unterzahl servierte der Mittelstür­mer seinem mitgelaufe­nen Verteidige­r Patrick McNeill butterweic­h die Scheibe. Der Kanadier musste nur noch den Puck mit der Kelle abfälschen. Der Ex-Augsburger Endras war gegen das 4:2 machtlos.

Dabei blieb es. Kurz vor dem Ende fiel Mannheims Rüpel David Wolf wieder einmal aus der Rolle. Nach einer Prügelei schickten die Schiedsric­hter den Stürmer bereits in der 59. Minute zum Duschen. Panther Roy – Rogl, Lamb; Haase, McNeill; Valentine, Sezemsky; Tölzer – Hafenricht­er, LeBlanc, Kosmachuk; Trevelyan, Stieler, Payerl; Schmölz, Gill, Fraser; Holzmann, Mayenschei­n, Sternheime­r

„Der Sieg gegen einen wahnsinnig guten Gegner tut gut, aber wir müssen noch mehr Punkte für die Play-offs holen.“

Panther-Trainer Tray Tuomie

nach der Partie

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Foto: Kerpf Torschütze Matt Fraser jubelte nach dem zwischenze­itlichen 3:1.

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