Spaßalarm im Faschingstempel
Im kleinen Ortlfing feierten die Narren wieder ein großes Fest. Die Veranstalter durften sich über ein volles Haus und einen reibungslosen Ablauf freuen. Für Stimmung sorgte die Showband SOS
Burgheim-Ortlfing Viele Ortlfinger Feuerwehrleute erinnern sich noch sehr gut daran, dass sie einst am „Rußigen Freitag“kräftig Schnee schippen mussten. Inzwischen hat sich der Klimawandel gegen die Schneeschaufel durchgesetzt. Am Tag frühlingshafte Temperaturen und in der Nacht fiel die Quecksilbersäule auch nicht unter den Gefrierpunkt. Der Winter fehlte also beim traditionellen Landjugendball in Ortlfing, die Frühlingsboten hatten bereits Einzug gehalten. Für die zahlreichen Maskerer aus nah und fern waren dies beste Voraussetzungen, in den Faschingstempel LöschHalle zu pilgern. Für diejenigen, die dies zu Fuß nicht schafften, hatte die Feuerwehr ausreichende Parkplätze vorbereitet. Es war also angerichtet für das größte Spektakel im kleinen Burgheimer Ortsteil, der im Fasching immer groß herauskommt.
Ein Muss ist der Ball für die Einheimischen, die ihre Küche zum Abendessen kalt lassen, und die auch diesmal Speisen von Thomas Felbermeier im Restaurantzelt genossen. Um 19 Uhr hatte dann die Stimmungs- und Showband SOS aus Affing ihren Einsatz. Viele Jecken nutzten während der ersten
Kreative Masken und Kostüme
beiden Stunden den Preisvorteil von vier Euro beim Eintritt. Und die Narren präsentierten sich einmal mehr überaus kreativ mit Masken und Kostümen.
Zwar gaben die Organisatoren, die Katholische Landjugendbewegung (KLJB) und der Verein „Bettschoner“, das Thema „Unterwasserwelt“aus und dekorierten die Lösch-Halle auch ziemlich aufwendig, doch Gott Neptun folgte kaum ein Maskierter mit seinem Outfit. Dafür einem aktuellen weltweiten Schreckensthema: Vier als Viren verkleidete Männer kamen mit „Corona extra“, einer „Medizin“aus einer Brauerei. Die großen Völker der Weltgeschichte sprachen die Landjugendbesucher deutlich besser an. Der Pharao aus Ägypten, römische Heerführer und grimmige Wikinger mischten sich unter das Narrenvolk. Dort blühte auch Florales vom Gänseblümchen bis zur Sonnenblume und die Fauna zeigte ihre ganze Artenvielfalt vom Marienkäfer bis zum Rehbock. Dabei überragte ein vorzeitlicher, riesiger Dinosaurier so ziemlich alles. Märchen, Magie und Musik vertraten Schneewittchen, die Hardrockgruppe Kiss sowie Zauberer und Hexen. Burgheims Pfarrer, Dekan Werner Dippel, kam als Himmelsbote nach Ortlfing. Ob er in der Tracht des berühmten Münchner Dienstmannes und Engels „Aloisius“die göttlichen Ratschläge für 3.
Bürgermeister Andreas Flath und die anwesenden Gemeinderäte mitbrachte, ging im Faschingstrubel unter. Unübersehbar dagegen war der Illdorfer Organist Rainer Kruck als Nonne. Er spendete den Segen und erteilte so manchem schon die vorgezogene Absolution für seine Faschingssünden. Sogar ein KI-Roboter mischte sich unter die ausgelassenen Gäste.
Und dann gab’s noch eine echte Besonderheit und Premiere beim Ortlfinger Landjugendball: Sowohl die Rennertshofener Fidelitas als auch die Bertoldsheimer Faschingsgesellschaft traten mit ihren Prinzenpaaren und den Großen Garden auf. Dass Ortlfing ein FaschingsHotspot ist, beweisen Prinzessin Johanna I. von den „Hedderles“und Prinz Florian II von den „Bernzama“.
Beide kommen aus Ortlfing. Nach deren Auftritten gab die Band SOS so richtig Gas und die Stimmung auf der Tanzfläche schwappte über. Das Personal hinter den Tresen schaltete flugs in den Akkordmodus.
Trotzdem war es für Feuerwehr, Sanitätsdienst und Security ein Faschingsabend ohne besondere Vorkommnisse. Die Narren hatten ihren ausgelassenen, aber unfallfreien Faschingsspaß. Der geht in Ortlfing am Faschingsdienstag noch weiter. Dann sind in der Lösch-Halle „Kinder an der Macht“. Am Aschermittwoch ist dann auch in Ortlfing „alles vorbei“.
» Noch mehr Bilder vom Burschenball finden Sie im Netz unter www.neuburger-rundschau/bilder