Neuburger Rundschau

Unübersehb­arer Klimawande­l

- VON MARKUS BÄR mab@augsburger-allgemeine.de

Der Klimawande­l ist endgültig da. Befand er sich noch vor einigen Jahren gefühlt irgendwo zwischen Afrika und der Südsee, wo Inseln überspült zu werden drohten, so wird allmählich klar, dass er auch bei uns angekommen ist. Wer etwa im Allgäu wohnt, weiß das. Weil die heutigen Winter dort nichts mehr mit jenen Wintern zu tun haben, wie es sie noch vor 30 Jahren gab. Dafür muss man kein Experte sein. Man muss nur Augen im Kopf haben.

Umso nötiger ist es, dass wir uns immer mehr damit beschäftig­en, wie wir konkret in unseren Breiten damit zurechtkom­men. Dass in Bayern nun ein „Zentrum für Klimaresil­ienz“entstehen soll, ist daher folgericht­ig. Denn genau darum wird es gehen: Wie kommen unsere Städte und Gemeinden mit dem Klimawande­l zurecht – werden also klimaresil­ient? Die Uni Augsburg, wo das Zentrum entstehen soll, ist ambitionie­rt und sieht sich auf diesem Gebiet auf Augenhöhe mit dem renommiert­en PotsdamIns­titut für Klimafolge­nforschung. Schon jetzt weisen Augsburger Forscher etwa darauf hin, dass Wasserleit­ungen in unseren Breiten eigentlich tiefer verlegt werden müssten, weil sie sonst nicht kühl genug liegen. Und sich im wärmeren Wasser Krankheits­erreger besser vermehren können. Ein Thema, das wohl immense Herausford­erungen an die Kommunalpo­litik stellen wird.

Das wird aber nicht reichen. Die Politik muss noch ein anderes Gebiet schleunigs­t weiter bearbeiten: Den Kohlendiox­idausstoß begrenzen, um den Treibhause­ffekt zu verlangsam­en. Solange aber etwa Busund Bahnfahren unkomforta­bler und vor allem oft teurer als Autofahren ist, werden die Menschen weiter ihren Wagen nutzen. Und jeder wird weiter CO2 in die Luft pusten – trotz des Klimawande­ls.

Notizen aus der Region

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