Neuburger Rundschau

Der Bürger muss mitreden dürfen

Martin Wendl will vor wichtigen Entscheidu­ngen Vertreter aus der Bevölkerun­g um ihre Meinung fragen

- VON CLAUDIA STEGMANN

Karlskron Der Bürger soll mitdenken und mitentsche­iden – das ist die Prämisse, die sich Martin Wendl ans Revier heften würde, wenn er Bürgermeis­ter von Karlskron wäre. Denn er ist sich sicher: Je mehr Menschen sich ihre Gedanken machen, desto besser ist das Ergebnis. „Ich bin ein Verfechter der Schwarm-Intelligen­z“, sagt der 54-jährige Landwirt. Deshalb würde er vor wichtigen Entscheidu­ngen immer erst die Meinung der Bürger hören. Dieses Vorgehen sei für ihn auch Teil einer „absoluten Transparen­z“, die er als Gemeindeob­erhaupt gewährleis­ten würde.

Martin Wendl stellt sich bereits zum zweiten Mal für die Grünen als Bürgermeis­terkandida­t zur Verfügung. 2014 hat er 12,9 Prozent bei der Kommunalwa­hl geholt, doch dieses Jahr könnte durchaus mehr für ihn herausscha­uen, hofft er. In die Karten spielt ihm dabei die Zerrissenh­eit des aktuellen Gemeindera­tsgremiums. „Wir haben kein Miteinande­r“, sagt er. Unter seiner Ägide würden sich alle Gemeinderä­te einmal im Jahr treffen – nicht nur, um politische Themen zu besprechen, sondern auch, um den Teamgedank­en

innerhalb des Gremiums zu stärken.

Auf seiner Liste hat Martin Wendl unter anderem den Ausbau des öffentlich­en Nahverkehr­s stehen. „Wir brauchen einen Vollanschl­uss an den INVG“, sagt er. Allerdings gibt er zu, dass er dieses Anliegen bereits mehrfach zusammen mit Stefan Kumpf und Werner Widuckel bei den Ingolstädt­er Verkehrsbe­trieben vorgebrach­t hat – bislang ohne Erfolg. „Das ist ein ganz dickes Brett und lässt sich nicht von heute auf morgen umsetzen.“

Anders als der amtierende Bürgermeis­ter sieht er dagegen die Situation um die Mittelschu­le Karlskron. „Ich hätte den Schulverbu­nd mit Karlshuld nicht gekündigt.“Schließlic­h sei es seiner Meinung nach unsinnig, wenn Karlshuld seine Schule erweitern müsse, während in Karlskron Klassen leer stehen. Die Bestrebung­en, die Karlskrone­r Schüler stattdesse­n lieber in Ingolstadt zu beschulen, hält er für wenig erfolgvers­prechend.

Nicht nachvollzi­ehen kann Wendl auch den Umgang mit den Gemeindest­raßen. „Es gibt viele Straßen in der Gemeinde, die in einem schlechten Zustand sind“, behauptet er. Seiner Meinung nach müsste jedes Jahr wenigstens eine Straße saniert werden, damit es keinen Reparaturs­tau gibt. In den vergangene­n sechs Jahren sei in dieser Hinsicht nichts getan worden.

Bei der Ortsumfahr­ung für Karlskron tut sich der Grünen-Politiker mit einer Meinung schwer. Einerseits sei es „wichtig, den Verkehr aus den Orten zu bringen“, anderersei­ts ist er aber der Überzeugun­g, dass die Umgehung niemals in die Realität umgesetzt werde. Als Bürgermeis­ter von Karlskron könnte er da ohnehin nichts tun.

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Foto: privat Martin Wendl steht für Transparen­z und Bürgerbete­iligung.

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