Jede Party geht mal zu Ende
Der Plastikdosen-Riese Tupperware steckt tief in der Krise
Tempo, Kleenex, Tesa, Edding, Tupperdose – im unüberschaubaren Ozean der Dinge, die wir kaufen können, gibt es einige Produkte, die herausragen. Sie sind so beliebt und bekannt, dass ihr Name zum Synonym für eine ganze Produktkategorie geworden ist. „Neu“, „mehr Inhalt“, „bessere Rezeptur“– alles ändert sich ständig, doch diese Produkte scheinen für die Ewigkeit gemacht. Verlässliche Begleiter im Konsumentenalltag. Stimmt nur leider nicht.
Denn erstens werden auch diese oft jahrzehntealten Produkte laufend weiterentwickelt und verbessert. Und zweitens ist ein Erfolg in der Vergangenheit keine Garantie für gute Geschäfte in der Zukunft. Das spürt gerade der amerikanische Plastikdosen-Pionier Tupperware. Um gut 50 Prozent brach dessen Aktie in dieser Woche ein. Schon im November schmiss die mit großen Versprechungen angetretene Chefin Tricia Stitzel nach nur 18 Monaten wieder hin. Sinkende Erlöse, explodierende Schulden, Probleme bei der Bilanzerstellung – ein Nachfolger, der sich diesen Job dauerhaft antun will, ist noch immer nicht gefunden.
In Deutschland haben die unkaputtbaren Wunderdosen nicht nur in fast jedem Haushalt Platz gefunden. Sie haben auch ein völlig neues Vertriebskonzept etabliert. Wer früher eine Einladung zu einer Tupperparty bekam, konnte sich fühlen, als dürfte er zur heißesten Feier des Jahres kommen. Heute überlegen sich viele eher, wie sie absagen können, ohne den Gastgeber zu vergraulen. Zu lange hat das Unternehmen an dieser so lange erfolgreichen Vertriebsform festgehalten – während Handel und Internet von billigen Nachahmerprodukten überschwemmt wurden. Jetzt wird mit aller Macht gegengesteuert – Ausgang offen. Sicher ist nur eins: Der Name Tupperdose, der wird bleiben.