Mehr als überfällig
Zu „Glyphosat-Verbot für private Gärten noch dieses Jahr“(Politik) vom 24. Februar:
Das Verbot ist mehr als überfällig. Während Landwirte eine Sachkundeausbildung (die alle drei Jahre erneuert werden muss) beim Erwerb von Glyphosat nachweisen müssen, konnten Privatgartenbesitzer, also pflanzenbauliche Laien, das Totalherbizid bisher ohne jenen Eignungsnachweis erwerben.
Dass das Verbot auch der Artenvielfalt in den privaten Gärten nutzen kann, ist für jeden nachvollziehbar. Während aber der Einsatz von Glyphosat die Flächen nur für kurze Zeit kahl macht und relativ schnell wieder eine Begrünung möglich ist, bzw. sich diese oft auch von alleine wieder einstellt, bleiben Steingärten dauerhafte Ökowüsten. Konsequent wäre daher, dem Beispiel der Hansestadt Bremen und weiterer mittlerweile über 70 Kommunen in Deutschland zu folgen und beim Neuausweis von Baugebieten den Verzicht auf Steingärten vorzuschreiben. Dies würde dem Schutz der Artenvielfalt, gleichzeitig aber auch dem Klimaschutz dienen, denn grüne Pflanzen binden CO2. Und es hat auch einen kühlenden Effekt, den wir in den durch den Klimawandel immer heißer werdenden Sommern zukünftig wohl noch mehr schätzen werden, als wir jetzt schon erahnen können.
Georg J. Brand, Lindenberg fördert durch Internet und Co. mit dem Resultat einer fehlenden Empathie (siehe hierzu auch den Artikel „Ich liebe es, die Schreie zu hören“in der gleichen Ausgabe im Bayernteil). Niemand und nirgends kann man sich absolut sicher fühlen – und das betrifft nicht nur Mitbürger mit fremdländischem Aussehen.
Joachim Pundr,
Bühl