Blutdruckprobleme nach Razzia
Alexander Loginow will Weltverband verklagen wegen psychischer Belastungen durch dessen Doping-Untersuchungen
Moskau Der russische Sprint-Weltmeister Alexander Loginow und sein Trainer wollen nach der Doping-Razzia nun gegen eine Mitarbeiterin des Biathlon-Weltverbandes (IBU) klagen. Für den Polizeieinsatz am Samstag im italienischen Antholz sei eine Anti-Doping-Managerin verantwortlich, sagte Loginows Trainer Alexander Kasperowitsch der Staatsagentur Tass am Donnerstag. „Die Klage (gegen sie) ist mit der Forderung verbunden, nicht nur den materiellen Schaden zu ersetzen, sondern auch den moralischen.“
Am Samstag hatte eine Sondereinheit der italienischen Polizei das Hotelzimmer von Alexander Loginows durchsucht und Material beschlagnahmt. Die Beamten rissen den 28-Jährigen aus dem Schlaf. Hintergrund waren Vorwürfe eines neuerlichen Verstoßes Loginows gegen die Anti-Doping-Regeln. Beweise dafür gab es nach russischen
Angaben bisher allerdings nicht. Russland steht international wegen staatlich organisierten Dopings in der Kritik.
Die Handlungen hätten dazu geführt, dass Loginow wegen der psychischen Belastung am Sonntag in Antholz nicht habe starten können, sagte sein Trainer. „Er konnte zwei Nächte nicht durchschlafen. Wegen dieser Ereignisse hat sich sein Blutdruck erhöht“, sagte Kasperowitsch. Der russische Biathlon-Verband prüft nach eigener Darstellung, sich der Klage anzuschließen.
Alexander Loginow war bereits zwei Jahre wegen Epo-Dopings gesperrt gewesen. Seit November 2016 darf er wieder starten. In Antholz feierte er mit dem Sieg im WMSprint seinen ersten großen Erfolg. Auf eine Teilnahme im abschließenden Massenstart bei den BiathlonWeltmeisterschaften verzichtete er aber. Trainer Kasperowitsch sagte, dass Loginow bei den nächsten Weltcup-Rennen im März in Tschechien, Finnland und in Norwegen starten wolle. Sicher sei das aber nicht.