Neuburger Rundschau

Einen Tag geschenkt

Der Februar hat in diesem Jahr 29 Tage. Denn 2020 ist ein Schaltjahr. So wird unser Kalender korrigiert. Ansonsten würden wir irgendwann Winter im Sommer haben

- VON PHILIPP BRANDSTÄDT­ER

Am morgigen Samstag bekommen wir einen Tag geschenkt. Denn der Februar hat in diesem Jahr 29 Tage statt 28 und das Jahr 2020 somit statt der üblichen 365 Tage 366. Man sagt dazu Schaltjahr.

In der Regel gibt es alle vier Jahre ein Schaltjahr. Dann wird sozusagen ein Extra-Tag in den Kalender geschaltet. Der Grund: Wir messen unsere Zeit danach, wie sich unsere Erde dreht. Und danach, wie lange die Erde braucht, um sich um die Sonne zu bewegen. Die Erde dreht sich in 24 Stunden um sich selbst. Sie braucht also einen Tag dazu. Um einmal die Sonne zu umrunden, braucht sie ein Jahr. Allerdings nur ungefähr. Tatsächlic­h benötigt die Erde etwas länger: 365 Tage, 5 Stunden, 48 Minuten, 45 Sekunden und noch ein klitzeklei­nes Bisschen.

Würden wir diese Extra-Zeit nicht aller paar Jahre berücksich­tigen, würde sich unser Kalender nach und nach verschiebe­n – und mit ihm die Jahreszeit­en. Die vernachläs­sigte Zeit würde sich ansammeln, die Stunden würden Tage und die Tage zu Monaten. Bis irgendwann etwa der Dezember mitten im Sommer liegen würde.

Der 29. Februar ist also ein besonderer Tag, den es nur alle vier Jahre gibt. Manche Menschen heiraten absichtlic­h an diesem Tag. „Wir sind etwas feierfaul“, sagt eine Frau aus

Nürnberg. Außerdem findet sie, man kann sich das Datum gut merken: „Das Schaltjahr wird schon Monate vorher in den Medien angekündig­t.“Die zukünftige Braut möchte dann alle vier Jahre richtig groß feiern und die anderen drei Jahre gar nicht.

Allerdings fällt auch so ein Schaltjahr manchmal aus. Denn der Schalttag korrigiert eine bisschen zu viel. Darum gibt es alle 100 Jahre keinen Schalttag. Und selbst dann ist der Kalender noch nicht ganz genau.

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