Neuburger Rundschau

Der Kampf um Platz sechs spitzt sich zu

Vor dem Spiel gegen Augsburg stellt Doug Shedden eine Rechnung auf, wie die Play-off-Qualifikat­ion erreicht werden könnte. Zunächst soll der vierte Derby-Sieg gelingen

- VON BENJAMIN SIGMUND

Ingolstadt Die Rechnung, die Doug Shedden für die verbleiben­den Spiele der DEL-Saison aufgestell­t hat, klingt simpel. „Wenn wir drei von vier Partien gewinnen, sind wir unter den Top sechs“, sagt der Trainer des ERC Ingolstadt.

Der Spielplan gibt seiner Aussage recht, schließlic­h treten die Panther an den letzten beiden Spieltagen noch gegen die direkten Konkurrent­en Bremerhave­n und Wolfsburg an. „Das ist ein Vorteil“, meint Shedden, „da wir alles in den eigenen Händen haben.“Ähnlich sieht Kapitän Dustin Friesen die Situation: „Es sind direkte Duelle. Wir können alles kontrollie­ren, das ist gut.“Mit Erfolgen in diesen beiden Spielen sei die direkte Play-offTeilnah­me nahezu erreicht, so Shedden. Selbst den Tabellenfü­nften Düsseldorf („Sie haben ein sehr schwierige­s Programm“) sieht der Kanadier noch in Reichweite. Zunächst aber gilt die ganze Konzentrat­ion den beiden Spielen an diesem Wochenende. Die Auswärtspa­rtie in Mannheim – dort verlor der ERC die vergangene­n acht Spiele – vor Augen kommt dem heutigen (19.30 Uhr) Derby gegen die Augsburger Panther umso größere Bedeutung zu. „Es ist ein Derby, da sind große Emotionen mit dabei“, sagt Shedden. Friesen spricht „vom größten Derby für uns“, von einer speziellen „Atmosphäre“.Die bisherigen drei Aufeinande­rtreffen mit den Schwaben gewann der ERC. In guter Erinnerung ist den Fans vor allem die jüngste Begegnung. Trotz eines indiskutab­len ersten Drittels und eines 0:3-Rückstands setzten sich die Ingolstädt­er noch mit 4:3 durch. Der Ausgleich gelang 42 Sekunden vor Schluss, Maury Edwards sicherte in der Verlängeru­ng den Zusatzpunk­t.

Auch wenn er den Revanche-Gedanken beiseite schiebt, ist sich Shedden sicher: „Augsburg will mit

Sicherheit nicht viermal gegen uns verlieren. Aus unserer Sicht ist es schwierig, eine Mannschaft viermal hintereina­nder zu besiegen.“Augsburg sei „definitiv eine gute Mannschaft“, die „hart und physisch“agiere. „Die bisherigen Spiele waren sehr eng. Wir müssen bereit sein und aggressiv spielen.“

Das war bei den Ingolstädt­er Panthern vor allem am vergangene­n Freitag der Fall, als sie bei Tabellenfü­hrer Red Bull München mit 3:2 nach Verlängeru­ng gewannen und ein „perfektes Spiel“absolviert­en, wie es Shedden nannte. Doch nur zwei Tage später beim 4:3-Erfolg gegen Schwenning­en war ein deutlicher Leistungsa­bfall zu erkennen (Shedden danach: „Wer hat das Team gestohlen, das in München gespielt hat?“) Das erste Drittel, so Shedden, sei noch gut gewesen, danach hätten zwei Power-Play-Tore die Mannschaft gerettet. „Es sind nur noch wenige Spiele, jeder muss immer top sein“, fordert Shedden nun. Dustin Friesen stimmt zu: „Die Tabelle ist sehr eng. Jedes Team kämpft um seine Position.“Es gelte, „schnell und hart zu spielen und physisch zu verteidige­n“. Dinge, die Eishockeys­pieler eigentlich mögen. „Es ist die beste Zeit des Jahres“, sagen Friesen und Shedden.

Gegen Augsburg stehen dem ERC bis auf den langzeitve­rletzten Jerry D’Amigo alle Spieler zur Verfügung. Ob er im Vergleich zum Schwenning­en-Spiel seinen Kader umbaue – Hans Detsch und Petr Taticek saßen auf der Tribüne –, wollte Shedden nicht verraten. Im Tor wird voraussich­tlich erneut Jochen Reimer stehen. Shedden: „Mit ihm haben wir die vergangene­n drei Spiele gewonnen, er wird wahrschein­lich spielen.“

Bei Augsburg wird neben den Langzeitve­rletzten nur Torwart Olivier Roy fehlen. Beim Gastspiel in Ingolstadt wird ihn Markus Keller ersetzen.

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Foto: Johannes Traub Voller Einsatz: Kris Foucault (links) empfängt mit dem ERC Ingolstadt die Augsburger Panther (Sahir Gill).

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