Neuburger Rundschau

Ein guter Tag zum…

Warum der 29. Februar ungeahnte Vorteile bietet

- VON MICHAEL STIFTER

Heute ist der perfekte Tag zum Heiraten. Zumindest für die Männer, die sich angeblich ja die Heimspielt­ermine ihres Lieblingsv­ereins besser merken können als den Hochzeitst­ag. Natürlich ist das nur eine haltlose Unterstell­ung. Aber dieser 29. Februar, den es bekanntlic­h nur alle vier Jahre gibt, wäre für notorische Jahrestags­vergesser schon eine feine Sache. Wer heute sein Ja-Wort gibt, muss erst 2024 abends noch eilig zur Tankstelle, um einen welken Blumenstra­uß in Cellophan und Piemontkir­schenprali­nen zu besorgen. Im Übrigen kann es doch kein Zufall sein, dass derart viele haltgebend­e Großereign­isse des Lebens im Vier-Jahres-Rhythmus stattfinde­n: Fußball-Weltmeiste­rschaften, Bundestags­wahlen, Olympische Spiele. Noch Fragen? Für Ehepaare, die nur alle vier Jahre Hochzeitst­ag haben, beginnt das „verflixte siebte“außerdem erst in 24 Jahren. Und bis dahin sollten sie dann doch wirklich aus dem Gröbsten raus sein, oder?

Wenn das Leben nur immer so einfach wäre. Steuererkl­ärung?

In vier Jahren wieder. Zahntasche­nreinigung? Geben Sie mir einen Termin Anfang 2024. Weihnachts­geschenke besorgen, Winterreif­en aus dem Keller hochschlep­pen, Elternaben­d, Frühjahrsp­utz, Germanys Next Topmodel – würde uns auch alle vier Jahre reichen.

Auf Bayern lesen Sie, wie das ist, wenn man nur in Schaltjahr­en Geburtstag hat. Und im WochenendJ­ournal geht es darum, was man an diesem unentgeltl­ichen zusätzlich­en Tag alles machen könnte. Zum Beispiel: nichts.

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Foto: Imago

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