Sturmtief „Bianca“wütete

Wetterdienst warnt vor starken Böen

Augsburg Sturmtief „Bianca“hat in Bayern am Freitag für Unruhe gesorgt. Im Freistaat blockierten umgestürzte Bäume Stromleitungen und Straßen, zahlreiche Dächer wurden beschädigt oder weggeweht. Glatteis führte zu Unfällen und liegen gebliebenen Fahrzeugen. Zehntausende Haushalte waren für mehrere Stunden ohne Strom, der Bahnverkehr stand teilweise still. Bei der S-Bahn München waren einige Linien bis zum Nachmittag gesperrt.

Oberbayern hatte besonders unter dem Sturm zu leiden: In der Nacht auf Freitag rückten die Einsatzkräfte über 400 Mal aus. In Krailing im Landkreis Starnberg fiel in der Nacht ein großer Ast auf ein vorbeifahrendes Auto. Der 34-jährige Fahrer wurde lebensbedrohlich verletzt, seine 36-jährige Beifahrerin wurde im Fahrzeug eingeklemmt und schwerst verletzt. Der Sturm zerstörte außerdem die Hülle des Industriedenkmals Radom in Raisting im Landkreis Weilheim-Schongau. Über dessen Antenne wurde beispielsweise die erste Mondlandung live im Fernsehen übertragen.

Für einige Landkreise in der Region hatte der Deutsche Wetterdienst (DWD) eine Unwetterwarnung der Stufe drei herausgegeben, die vom Alpenvorland bis zum Landkreis Aichach-Friedberg galt. Am Freitagmorgen galt die Warnung noch für Teile der Landkreise Ostallgäu, Oberallgäu und Lindau. Das Polizeipräsidium Schwaben Nord meldete dutzende Einsätze in der Sturmnacht. Die Beamten rückten aus wegen umgestürzter Bäume, umgewehter Dixie-Klos, herumfliegender Wahlplakate, Bauzäune, eines umgefallenem Anhängers und mehrerer Mülltonnen. Auch zwei Schwertransporter, die eigentlich in der Nacht unterwegs sein sollten, mussten ihre Fahrt einstellen.

Der Deutsche Wetterdienst warnt weiter vor Glatteis. Vom Bergland aus soll es zunehmend windig werden. Für Samstagabend kündigte er in den Alpen oberhalb von 1500 Metern schwere Sturmböen und auf den höchsten Gipfeln Orkanböen bis 120 Kilometer pro Stunde an. Im Mittelgebirge seien Sturmböen bis 90 Kilometer pro Stunde möglich, in den Niederungen Windböen bis 60 Kilometer pro Stunde.