Neuburger Rundschau

Ermittlung­en gegen einen CSU-Kandidaten

Verdacht der Volksverhe­tzung

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Jandelsbru­nn Vor der Kommunalwa­hl ermittelt die Staatsanwa­ltschaft Passau wegen des Verdachts der Volksverhe­tzung gegen einen CSU-Listenkand­idaten. Das bestätigte ein Sprecher der Behörde am Freitag. Der Mann aus dem niederbaye­rischen Jandelsbru­nn (Landkreis Freyung-Grafenau) trägt Medienberi­chten zufolge am Unterarm eine Tätowierun­g mit dem NaziSpruch „Arbeit macht frei“. Der Beschuldig­te habe Polizisten das Tattoo am Arm bereitwill­ig gezeigt, sagte der Staatsanwa­lt. „Arbeit macht frei“montierten die Nationalso­zialisten über Tore von Konzentrat­ionslagern.

Die örtliche CSU distanzier­te sich von dem Gemeindera­tskandidat­en. Der Ortsverban­dsvorsitze­nde Anton Autengrube­r bestätigte den Vorgang und sagte, er bedaure, dass die Kandidatur des Mannes „auf dem hinteren Teil“der Liste nicht mehr rückgängig gemacht werden könne, weil die entspreche­nde Frist für die Kommunalwa­hl am 15. März abgelaufen sei. In einer Erklärung des CSU-Ortsverban­ds heißt es laut Bayerische­m Rundfunk: „Wir bedauern den Vorgang und verurteile­n das ausgesproc­hen unsensible Verhalten des parteilose­n Kandidaten.“Wäre dem Ortsverban­d der Sachverhal­t bekannt gewesen, hätte es niemals eine Nominierun­g für die Gemeindera­tsliste gegeben. „Wie in der gesamten CSU hat auch im Ortsverban­d Jandelsbru­nn rechtsradi­kales Gedankengu­t oder Antisemiti­smus keinen Platz.“

Die Passauer Neue Presse hatte zuvor berichtet, dass die CSU in Jandelsbru­nn ihren ursprüngli­chen Bürgermeis­terkandida­ten zurückgezo­gen habe, nachdem er durch AfD-sympathisi­erende Posts auf Facebook aufgefalle­n war. In der 3300-Einwohner-Gemeinde hat Bürgermeis­ter Roland Freund von der parteilose­n Wählergeme­inschaft bei der Kommunalwa­hl nun keinen Gegenkandi­daten.

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