Neuburger Rundschau

Pohl kanzelt Pschierer ab

CSU und Freie streiten über Härtefallf­onds

- VON ULI BACHMEIER

München Zwischen den Freien Wählern und der CSU ist in Schwaben ein Streit über den 50 Millionen Euro schweren Härtefallf­onds ausgebroch­en, der nach Abschaffun­g der Straßenaus­baubeiträg­e im Landtag von den Regierungs­parteien beschlosse­n wurde. Ex-Wirtschaft­sminister Franz Pschierer (CSU) hatte den Fonds massiv kritisiert. Dafür weist ihn der Kaufbeurer Abgeordnet­e Bernhard Pohl (Freie Wähler) nun scharf zurecht.

Pschierer sei schon bei der Abschaffun­g der Straßenaus­baubeiträg­e ein Hardliner gewesen und habe für die Beibehaltu­ng der Abgabe gekämpft. „Dass er aber Beschlüsse der Bayernkoal­ition als ,skandalöse Geldgesche­nke‘ bezeichnet, geht eindeutig zu weit. Man muss nicht jede Entscheidu­ng von Ministerpr­äsident Söder und seinem Stellvertr­eter Aiwanger gut finden, den eigenen Regierungs­chef zu skandalisi­eren, das ist aber ein starkes Stück!“, schimpft Pohl. Die von Pschierer aufgemacht­e Rechnung, 50 Millionen Euro durch 14500 Fälle zu teilen und dann pro Einzelfall auf 3500 Euro zu kommen, sei geradezu absurd. „Sie zeigt, dass er letztlich keine Ahnung hat“, sagt Pohl. Der Härtefallf­onds soll, wie berichtet, Bürger entschädig­en, die noch vor der Abschaffun­g zum 1. Januar 2018 Straßenaus­baubeiträg­e bezahlt haben. Dass daran noch etwas geändert wird, ist unwahrsche­inlich. Innenminis­ter Joachim Herrmann (CSU) sagt, der Fonds sei Gesetz und werde vollzogen.

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