Schlammschlacht
Bundestrainer Bouwman attackiert Pechstein am Tag vor der WM
Hamar Die durch einen Brief von Bundestrainer Erik Bouwman ausgelöste Schlammschlacht mit Claudia Pechstein hat die Deutsche Eisschnelllauf-Gemeinschaft überrascht. „Diese Eskalation ist nicht im Sinne der DESG“, hieß es in einer knappen Stellungnahme des Verbandes am Freitag. Die DESG wolle nun das Thema zunächst intern aufarbeiten. Bouwman hatte in einem von Bild veröffentlichten Brief Pechstein scharf attackiert und der 48 Jahre alten Berlinerin unterstellt, mit „populistischer Propaganda“zu versuchen, den Weg für ihren eigenen Profit zu sichern. Sie trage „eine Maske mit einer boshaften doppelten Agenda“, schrieb Bouwman. „Es gibt viele, die so denken wie ich. Und es kann nicht sein, dass alle nur zuschauen und keiner sagt etwas“, begründete der Niederländer nun seine Äußerungen. „Deshalb war es jetzt vor der WM und den Wahlen in der DESG am 28. März der richtige Zeitpunkt.“
Am Freitag hatte Bouwman seine Generalabrechnung in der niederländischen Tageszeitung De Telegraaf fortgesetzt. „Wir haben hier eine Schlangengrube mit Leuten, die zu einer sehr negativen Strömung gehören“, sagte er bezogen auf Pechstein.
Aktivensprecher Moritz Geisreiter unterstrich, „wie nervig und störend“der anhaltende Konflikt für die Athleten sei. Bouwmans Wortwahl sei „vielleicht etwas zu scharf“, aber Athleten-Stimmen, die er seit Wochen höre, „gehen in eine ähnliche Richtung“.