Subaru fährt langsam Richtung E-Mobilität
Der XV und der neue Forester treten jetzt mit einem Hybrid-Boxer an. Unser Autor hat eine Runde gedreht
Wer an Hybrid-Technik denkt, hat meistens noch als Erstes Toyota im Kopf. Während der größte japanische Hersteller seit Jahrzehnten seine Autos unter Strom setzt, gehen Toyotas Landsleute bei Subaru die Sache mit der Elektrifizierung gemächlich an. Vor allem in Europa: Während in den USA zumindest das Kompakt-SUV Crosstrek als Plugin-Hybrid erhältlich ist, setzt Subaru in der Alten Welt zunächst auf Mild-Hybride ohne nennenswerte elektrische Reichweite. Das Skurrile: Den Crosstrek gibt es bei uns auch, hierzulande firmiert der Hochbeiner unter dem Namen XV. Dennoch bleibt der Plug-in europäischen Kunden verwehrt.
Stattdessen gibt’s ab März – im XV und im neu aufgelegten KombiSUV-Crossover Forester – also einen Mild-Hybrid, wobei sich Subaru bei der selbst gewählten Bezeichnung typisch japanisch bescheiden gibt. Eigentlich hat Subaru einen vollwertigen Hybrid auf die Räder gestellt, der mit 118 Volt
Spannung arbeitet und tatsächlich in der Lage ist, XV und Forester elektrisch fortzubewegen. Allerdings nur für bis zu anderthalb Kilometer. Wenn überhaupt: Tatsächlich springt, wenn man das Gaspedal nicht ganz sanft streichelt, schon wenige Sekunden nach dem immer
Anfahren der Benziner an. Dass der E-Motor allein mit den rund 1,7 Tonnen schweren Fahrzeugen schnell überfordert ist, ist verständlich, leistet er doch nur 17 PS. Sein Drehmoment stellt er zwar vom Stand weg bereit und sorgt tatsächlich für einen geschmeidigen
Antritt, doch von überbordender Kraft kann in Anbetracht von 66 Newtonmetern nicht die Rede sein.
Das Gros der Arbeit übernimmt also weiterhin der Benziner. Hier vertraut Subaru wie seit eh und je auf die Boxer-Technik. In den Hybriden kommt das bekannte Zweielektrischen
Liter-Aggregat zum Einsatz, das auch andere Modelle des Herstellers befeuert; und in den USA gibt’s den Antrieb auch ohne Elektrifizierung. Der Vierzylinder-Sauger leistet 150 PS und stellt 194 Newtonmeter bereit, die den von uns gefahrenen Forester ausreichend, aber nicht gerade flott bewegen.
Gefühlt bringt die Elektro-Unterstützung etwas mehr Schwung, messbar ist das Dynamik-Plus mit 11,8 Sekunden für den Standardsprint aber nicht. Das liegt auch an der stufenlosen Automatik, der einzigen Getriebe-Option für den e-Boxer. Denn: Der Elektroantrieb ist in den Automaten integriert. Und der sorgt beim flotten Gasbefehl für hohe Drehzahlen und nerviges Dröhnen.
Obwohl der neue Forester mit steiferer Karosserie und optimierter Gewichtsverteilung DynamikPunkte sammeln könnte, ist also auch mit dem Hybrid eine gemächliche Gangart empfehlenswert: Wer den rechten Fuß nicht zu stark nach unten drückt, hört vom Antrieb kaum etwas. So rückt auch der versprochene Normverbrauch von 8,1 Liter in greifbare Nähe – was für ein geräumiges SUV mit Allradantrieb in Ordnung geht, aber kein Spitzenwert ist.
Und die Preise? Los geht’s beim Forester mit 34990 Euro, der XV startet bei 30690 Euro. Eine Umweltprämie gibt es für die Hybride allerdings nicht.