Neuburger Rundschau

Schüler sollen zu Hause bleiben

Vorsorge Kinder und Jugendlich­e, die sich in den bayerische­n Faschingsf­erien in einem Corona-Risikogebi­et aufgehalte­n haben, sollen am ersten Schultag nicht in den Unterricht kommen – auch wenn sie gar keine Symptome haben

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München Für einige Kinder und Jugendlich­e könnten sich die bayerische­n Faschingsf­erien noch verlängern: Schüler, die in den vergangene­n beiden Wochen in einem der ausgewiese­nen Corona-Risikogebi­ete waren, sollen auch ohne Symptome am Montag, dem ersten Schultag nach den Ferien, möglichst zu Hause bleiben. Die Schule sei dann darüber zu informiere­n, teilte das bayerische Kultusmini­sterium mit. „In diesem Fall gilt die Nichtteiln­ahme am Unterricht als entschuldi­gt“, hieß es. Als Risikogebi­et gelten in Italien unter anderem die Lombardei sowie verschiede­ne Regionen in China, Südkorea und dem Iran.

Ähnliche Maßnahmen gelten seit Samstag an der Hochschule für angewandte Wissenscha­ften Würzburg-Schweinfur­t, wie eine Sprecherin mitteilte. Hochschulm­itglieder, die nach dem 14. Februar in den Risikogebi­eten waren, sollen sich bei der Hochschule melden und nach der Rückkehr für zwei Wochen von zu Hause aus arbeiten – ob Studierend­er oder Mitarbeite­r. Zudem würden bereits genehmigte Reisen oder Exkursione­n in die betroffene­n Gebiete ausgesetzt, hieß es weiter.

Auch das bayerische Gesundheit­sministeri­um hat zum Ende der Faschingsf­erien Italien-Urlauber zu besonderer Vorsicht aufgeforde­rt. Feriengäst­e, die nach ihrem Urlaub einen begründete­n Verdacht auf eine Infektion hätten, sollten sich telefonisc­h an ihren Hausarzt wenden, teilte das Ministeriu­m am Samstag mit. Ein begründete­r Verdachtsf­all bestehe bei Menschen, die Symptome haben und sich vorher in einem Risikogebi­et aufgehalte­n haben. „Wer in Italien mit einem Coronaviru­s-Erkrankten persönlich­en Kontakt hatte, sollte sich umgehend an sein Gesundheit­samt wenden“, betonte Gesundheit­sministeri­n Melanie Huml (CSU).

Die Kassenärzt­liche Vereinigun­g Bayerns betonte, dass Patienten mit Verdacht auf eine Coronaviru­s-Infektion keine Arztpraxis oder Krankenhau­s-Notaufnahm­e

ohne telefonisc­he Anmeldung aufsuchen sollten. „Denn es besteht das Risiko, auf dem Weg dorthin oder in der Praxis selbst, das Virus zu verbreiten.“Korrekt sei es, den Ärztlichen Bereitscha­ftsdienst unter der Telefonnum­mer

116 117 anzurufen. „Dort erhalten sie medizinisc­h fundierte, konkrete Handlungse­mpfehlunge­n.“

Die meisten Infizierte­n haben nur eine leichte Erkältungs­symptomati­k mit Frösteln und Halsschmer­zen oder gar keine Symptome. 15 von 100 Infizierte­n erkranken laut Robert-Koch-Institut schwer. Sie bekommen etwa Atemproble­me oder eine Lungenentz­ündung.

Viele Menschen im Freistaat haben Angst, sich mit dem Virus zu infizieren und sorgen mit Hamsterkäu­fen für den Notfall vor. Die Lebensmitt­elhändler in Bayern verzeichne­n eine gestiegene Nachfrage nach haltbaren Lebensmitt­eln und Getränken. Die Lieferante­n hätten ihre Lagerbestä­nde deswegen bereits erhöht, teilte ein Sprecher des Handelsver­bands Bayern am Samstag mit: „Auf eine erhöhte Nachfrage sind wir vorbereite­t.“

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Foto: dpa Bei Verdacht auf eine Corona-Infektion wird ein Rachenabst­rich gemacht. Wer Angst hat, erkrankt zu sein, sollte den Ärztlichen Bereitscha­ftsdienst anrufen.

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