Neuburger Rundschau

Nase abputzen und weitermach­en

Liverpools Trainer Jürgen Klopp nimmt die erste Saisonnied­erlage seiner Mannschaft fast erleichter­t hin. Manchester City holt währenddes­sen den ersten Saisontite­l

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Watford Jürgen Klopp wirkte nach dem Ende der gigantisch­en Serie von 44 Premier-League-Spielen ohne Niederlage fast erleichter­t. Das unerwartet­e 0:3 (0:0) seines FC Liverpool beim FC Watford am Samstag schien auch eine Last zu nehmen. „Ab jetzt können wir wieder befreit Fußball spielen“, sagte der Trainer von Englands Tabellenfü­hrer, während die Watford-Fans immer noch lautstark den Triumph ihres Teams besangen, „wir müssen nicht mehr versuchen, einen Rekord zu verteidige­n oder zu holen“.

18 Spiele in Serie hatten seine Reds zuvor gewonnen – eine Bestmarke, die sie mit Meister Manchester City teilen. 19 Siege nacheinand­er sind in der Premier League noch keinem Team gelungen. Klopp kümmern solche Statistike­n nach eigener Aussage wenig. „Weil ich nicht glaube, dass man Rekorde brechen kann, weil man Rekorde brechen will“, sagte er. „Man bricht Rekorde, weil man auf jeden Schritt, den man machen muss, zu 100 Prozent konzentrie­rt ist.“

Gegen den bis dato Tabellenle­tzten war das nicht der Fall. Liverpool wirkte ungewohnt anfällig. Ismaila Sarr (54./60. Minute) und Troy Deeney (72.) trafen an der Vicarage Road zum sensatione­llen und laut Klopp „total verdienten“Sieg für Watford. Der krasse Außenseite­r hätte sogar noch höher gewinnen können. Überrascht sei er nicht, betonte Klopp, denn: „Wir haben nicht so gespielt, wie wir das hätten tun sollen, und Watford hat genauso gespielt, wie sie wollten.“

Schon gegen den Tabellenle­tzten Norwich City hatte sich Liverpool zu einem 1:0 gemüht, beim abstiegsge­fährdeten West Ham United er

die Reds ein 3:2. Hat sich die Niederlage angedeutet? „Nein“, stellte Klopp klar, „nur weil das letzte Spiel nicht das überzeugen­dste unserer gemeinsame­n Karriere war, heißt das nicht, dass das nächste genauso werden muss. (...) Wenn man ein Spiel mit 5:0 gewinnt, heißt das ja auch nicht, dass man das nächste wieder mit 5:0 gewinnt.“26 von 27 Partien hatte die Klopp-Elf in dieser Spielzeit gewonnen. Vor Watford holte nur Manchester United im Oktober beim Remis im Old

Trafford einen Punkt gegen die Reds. „Es ist nicht so, dass uns das jetzt egal ist, weil wir so viele Spiele gewonnen haben“, so Klopp, „aber es ist für uns auch nicht die größte Katastroph­e der Fußballwel­t“.

Daran, dass der englische Fußballmei­ster am Ende dieser Spielzeit FC Liverpool heißen wird, dürfte der Rückschlag ohnehin nichts mehr ändern. In der Tabelle hat der Spitzenrei­ter weiter gigantisch­e 22 Punkte Vorsprung auf den Zweiten Manchester City. Das Premier-Leakämpfte­n gue-Spiel von Man City gegen den FC Arsenal wurde wegen Citys Teilnahme im Ligapokal-Finale am Sonntag verschoben.

Im Finale sicherte sich die Mannschaft von Trainer Pep Guardiola den ersten Titel dieser Saison und setzte sich im Endspiel mit 2:1 gegen Aston Villa durch. Für Manchester City war es der siebte Triumph in dem auch als EFL Cup bekannten Wettbewerb. Rekordhalt­er ist der FC Liverpool, der bislang achtmal triumphier­te.

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Foto: Adam Davy, dpa Jürgen Klopp musste die erste Saisonnied­erlage mit dem FC Liverpool einstecken. Gegen den FC Watford verlor seine Mannschaft verdient mit 0:3.

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