Neuer Coach wird gefeiert
Rhein-Neckar Löwen setzen sich ab
Mannheim/Göppingen Martin Schwalb genoss bei den Rhein-Neckar Löwen jede Sekunde seiner siegreichen Rückkehr als Bundesliga-Trainer nach 2107 Tagen, Meister-Coach Maik Machulla war nach dem empfindlichen Rückschlag für die SG Flensburg-Handewitt im Titelkampf sichtlich bedient. Der Titelverteidiger kassierte am Sonntag bei Frisch Auf Göppingen eine überraschende 26:28 (13:17)-Niederlage und hat als Tabellenzweiter der Handball-Bundesliga nun bereits vier Minuspunkte mehr als Spitzenreiter THW Kiel.
„Wir sind sehr enttäuscht, denn wir haben natürlich die Tabelle im Kopf. Für uns ist es nicht einfacher geworden. Man muss davon ausgehen, dass Kiel jetzt enteilt“, sagte Machulla. Ex-Bundestrainer Heiner Brand sprach nach der fünften Saison-Pleite des Meisters von 2018 und 2019 sogar schon von einer „Vorentscheidung im Titelkampf“. Machulla wollte jedoch noch keine Glückwünsche an den Erzrivalen schicken: „Wir wollen weiter Punkte holen und so lang wie möglich an den Titel glauben.“
Ausgelassene Stimmung herrschte dagegen bei „Löwen-Dompteur“Schwalb. Der ExNationalspieler feierte am Samstagabend vor knapp 12 800 Fans beim 30:23 (15:12) gegen die TSV HannoverBurgdorf eine gelungene Bundesliga-Rückkehr als Trainer der Mannheimer, die nach dem ersten Liga-Heimsieg des Jahres im Kampf um einen internationalen Startplatz wieder kräftig mitmischen. „Es ist unbeschreiblich schön und macht total Spaß. Gerne ganz viel mehr davon. Ich bin echt geflasht, was hier los ist“, sagte Schwalb. In Spiel zwei unter Schwalbs Regie – sein Debüt auf der Löwen-Bank hatte der 56-Jährige am Mittwoch im EHF-Cup gegen Liberbank Cuenca (36:25) gegeben – zeigte der deutsche Meister von 2016 und 2017 seine bisher stärkste Leistung in diesem Jahr. „Die Situation war nicht einfach, aber die Jungs haben alles reingeknallt“, so Schwalb. „Martin hat die richtigen Worte gefunden an die Jungs und etwas Druck rausgenommen“, lobte Teamchef Oliver Roggisch.