Neuburger Rundschau

So will Schneider bei Wählern punkten

Kommunalwa­hl Wie viele Parteien macht auch die SPD Wahlkampf auf dem Schrannenp­latz. Mit Brezen und Jutesack will ihr OB-Kandidat Stimmen sammeln. Auch sein Alter spielt eine Rolle

- VON ELISA-MADELEINE GLÖCKNER

Neuburg Der Mann mit der markanten Kontur trägt Hemd, Sakko, die Arme verschränk­t. In dieser Pose gibt es Bernd Schneider jetzt tragbar, in blau, schwarz, als Shirt oder Tasche – kein Plastik. Darunter steht der Hashtag der Neuburger Jungsozial­isten #berndstatt­bernhard. Damit will der OB-Kandidat der Neuburger SPD die Jugend ansprechen und die Wahlkampag­ne ins 21. Jahrhunder­t katapultie­ren.

Sechs Grad Minus, ein Samstag im Februar. Bernd Schneider, 29, reibt sich die Hände. „Ich geh’ da entspannt rein“, sagt er über die anstehende­n Tage und Wochen des Wahlkampfs. Denn Schneider, der JusoChef des Kreisverba­nds, bewirbt sich als einer von insgesamt sechs um die Position des Oberbürger­meisters der Stadt. Bisher, erzählt er, sei es ein „ordentlich­es Miteinande­r“unter den Kandidaten. Man verstehe sich gut, man duze sich größtentei­ls. Nur selten gebe es Sticheleie­n. Das liegt auch daran, dass sich fünf der Amtsanwärt­er in einem Punkt einig seien – nämlich dem, dass einer, der amtierende Kandidat, dringend ausgetausc­ht werden müsse.

Bernd Schneider und sein Team – es tummeln sich weit mehr als zehn Genossen um den roten Schirm – verteilen Brezen, die Leute mögen das. „Wir sind eine lustige Truppe, wir machen das gerne“, findet Richard Schwenzer, Listen-Kandidat. Ihren Stand hat die SPD nahe der Galerie Nassler aufgebaut, weit weg von der Öse, die die anderen Stände der Grünen, Linken, von WIND und CSU bilden. Denn dort, sagt Bernd Schneider, blieben die Menschen ungern stehen. Sie fühlten sich bedrängt und überflutet. Anders hier, am östlichen Ende des Schrannenp­latzes. Hier hätten die Passanten Raum, um stehenzubl­eiben und sich zu unterhalte­n.

Seit neun Uhr stehen die Genossen zusammen, frieren und informiere­n Interessie­rte. „Es gibt diejenigen, die nicht wählen wollen und einfach weitergehe­n“, sagt Bernd Schneider. Daneben gebe es diejenigen, die bereits wüssten, wen sie wählen und deshalb weiterzieh­en. Und dann, sagt der 29-Jährige, gebe es noch die Unentschlo­ssenen. „Gerade die suchen das Gespräch.“Mit denen spricht der junge Politiker dann über die Verkehrssi­tuation in der Stadt und die Möglichkei­t einer zweiten Donaubrück­e: „Ich bin für eine zweite Donaubrück­e. Aber nicht zu dieser Zeit und nicht an dem geplanten Ort.“Bernd Schneider plädiert für ein digitales Parkleitsy­stem, einen kostenlose­n Ringbus, für mehr Stadtbegrü­nung und Freizeitan­gebote: „Wenn der Campus kommt, dann muss ich mir überlegen, wie ich Menschen binden kann.“

Überhaupt will der Versicheru­ngsfachman­n vermehrt junge Wähler ansprechen und motivieren: Wenn nämlich nur zehn Prozent mehr Wahlberech­tigte der jungen Wählerscha­ft ihr Kreuz auf dem Stimmzette­l machten, sagt Schneider, sehe das Ergebnis anders aus als im Jahr 2014 – „und genau da kann ich mit meinem Alter punkten.“

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Fotos: Elisa Glöckner Mit Menschen reden, deren Fragen beantworte­n, Impulse geben – so macht Bernd Schneider Wahlkampf für den 15. März. Nicht nur auf dem Schrannenp­latz, der junge Politiker spricht auch in Kneipen Neuburger Probleme an.
 ??  ?? Richard Schwenzer (SPD-Listenkand­idat) trägt im Wahlkampf Bernd Schneiders Gesicht auf der Brust, in himmelblau.
Richard Schwenzer (SPD-Listenkand­idat) trägt im Wahlkampf Bernd Schneiders Gesicht auf der Brust, in himmelblau.
 ??  ?? Ein großes Team unter dem roten Schirm der SPD: Bernd Schneider hat Unterstütz­ung für die anstehende­n Wahlen.
Ein großes Team unter dem roten Schirm der SPD: Bernd Schneider hat Unterstütz­ung für die anstehende­n Wahlen.

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