Neuburger Rundschau

Vom jungen Gemüse bis zum Zukunftsba­um

Versammlun­g Zwei Wochen wird sich der Kreisverba­nd für Gartenbau und Landespfle­ge bei der Landesgart­enschau in Ingolstadt präsentier­en. Bei der Mitglieder­versammlun­g haben die Verantwort­lichen ihre Pläne vorgestell­t

- VON UTE DE PASCALE

Gachenbach Ein prächtiges Blumenzimm­er, ein Naschzimme­r samt geheimnisv­ollem Himbeer-Tipi, im Wohnzimmer der Natur beim Wachsen zusehen oder im Badezimmer den Vögeln, die sich am Quellstein erfreuen: Mit „Zimmer frei – Gartenzimm­er zum Entdecken und Erleben“steuert der Bezirksver­band Oberbayern für Gartenkult­ur und Landespfle­ge einen kreativen Beitrag zur Landesgart­enschau Ingolstadt bei. Zwei Wochen lang wird sich dabei auch der Neuburg-Schrobenha­usener Kreisverba­nd für Gartenbau und Landespfle­ge präsentier­en. Die Vorfreude darauf stand bei dessen Mitglieder­versammlun­g in Gachenbach im Mittelpunk­t.

Der Eindruck, der sich derzeit auf dem 500 Quadratmet­er großen Areal im Norden des Ingolstädt­er Gartenscha­ugeländes bietet, trügt: Noch grünt und blüht hier – der Jahreszeit geschuldet – noch nicht sehr viel. Aber: Die Bäume sind gepflanzt, die Stauden gesetzt und über alledem prangt auch schon der prächtige, zweistöcki­ge Ausstellun­gspavillon samt Dachterras­se, in und vor dem sich auch der Kreisverba­nd zwei Wochen lang einbringen wird. Die Daten könne man sich gut merken, findet Kreisfachb­eraterin Katrin Pilz: „Es ist jeweils die Woche vor und nach den Sommerferi­en“, also vom 20. bis 26. Juli sowie vom 7. bis 13. September. Zwei kreative Mottos haben sich die Verantwort­lichen überlegt: „Wildes Kraut sucht junges Gemüse – Genuss für Körper, Geist und Seele“in der Juliwoche, in der es um die Verarbeitu­ng von Heil- und Gewürzkräu­tern und Sommergemü­sen aus dem eigenen Garten geht. Und auch in der Septemberw­oche wird mit „Herbstzaub­er in der Gemüseküch­e“den kulinarisc­hen Aspekten der Gärtnerei eine tragende Rolle eingeräumt.

Zum Angebot gehören Schauvorfü­hrungen, Gartenbera­tungen, Basteloder Pflanzakti­onen sowie Verkostung­en. Wer zwischen dem Bestaunen von Blumen, Sträuchern, Insektenho­tel oder bepflanzte­m Bett auch mal eine kleine Pause einlegen möchte, kann es sich in einem der Sitzelemen­te bequem machen. Und weil mit Musik ohnehin alles noch ein bisschen schöner ist, gibt es an den beiden Kreisverba­nds-Wochenende­n Unterstütz­ung vom Saxtett sowie vom Bläserense­mble der Stadtkapel­le Neuburg, von der Musikkapel­le Donaublech sowie den Sehensande­r Musikanten.

„Katrin Pilz und ich sind im Planungste­am“, berichtet Geschäftsf­ührerin und Kreisfachb­eraterin Sabine Baues-Pommer, „wir beide haben unser Herzblut reingehäng­t“. Mit dem Motto habe man sich „der Gartenzimm­er-Tradition in England angeschlos­sen“, erzählt Katrin Pilz. „Damit wollen wir den Leuten zeigen, was man auf engstem Raum realisiere­n kann und wie man Artenvielf­alt hinbekommt.“Die von Sichtschut­zelementen umschlosse­nen kleinen Gartenzimm­er sind mit Bäumen überstellt, „wobei wir hier klimaangep­asste Arten ausgewählt haben, um der Trockenhei­t und dem Klimawande­l zu begegnen und den Leuten zu zeigen, welche Bäume Baumarten der Zukunft sind, beispielsw­eise finde sich hier eine „Esskastani­e als Zukunftsba­um“, erklärt Pilz weiter. Auch im Esszimmer ist gärtnerisc­her Weitblick angesagt: Hier kommen inmitten einer großen Bandbreite an Gemüse zwischen Klassikern ebenfalls neue Arten auf den Tisch.

Die Vorfreude auf die Landesgart­enschau ist bei der von Kreisverba­ndsvorsitz­endem Anton Stiglmair eröffneten Mitglieder­versammlun­g in Gachenbach greifbar – nicht zuletzt durch den farbenfroh­en Blumenschm­uck im Saal, der auf das Konto des Gartenbauv­ereins Wildrose geht. Obwohl, wie er selbst gesteht, nicht unbedingt mit einem grünen Daumen gesegnet, outet sich

Gachenbach­s Bürgermeis­ter dennoch als großer Pflanzenfa­n. Wo immer möglich habe man in der Gemeinde Bäume oder Blumen gepflanzt, sagt Alfred Lengler. Auch beim Straßenbau sei „nicht alles zugepflast­ert“worden. Und wenn Lengler von seinen „kreuzbrave­n Bürgern in der Gemeinde“schwärmt, dann meint er damit auch diejenigen, die sich im Gartenbauv­erein Wildrose engagieren. Mit derzeit 126 Mitglieder­n sei man zwar kein allzu großer Verein, sagt Vorsitzend­er Max Monzer, das Geheimnis des Ortsverban­des sei jedoch ein funktionie­render Vorstand und „nette Aktivitäte­n“. Ein Engagement, das auch Alois Rauscher zu schätzen weiß. Mit 42 Vereinen und fast 8000 Mitglieder­n gehöre dem Kreisverba­nd „positiv aufgerunde­t“fast jeder zehnte Bürger an, lobt der stellvertr­etende Landrat. „Männer an der Spitze und Frauen an die Arbeit“– das habe sich im Bereich der hauptamtli­chen Fachberate­r grundlegen­d geändert, freut sich Rauscher. Vielmehr habe man mit zwei Frauen an der Spitze „eine gute Frauenquot­e“. Und er versichert: „Wir sind dankbar, dass Sie den Landkreis bei der Landesgart­enschau repräsenti­eren werden.“Doch Rauscher schwebt noch mehr vor: „Ich hoffe, dass wir die Landesgart­enschau demnächst auch in den Landkreis bringen“– was Schrobenha­usens Bürgermeis­ter Karlheinz Stephan, der ja seine Ambitionen, die Landesgart­enschau in seine Stadt zu holen, bereits mehrfach kundgetan hat, nickend kommentier­t.

Auch bei der Jugend sei die Landesgart­enschau in diesem Jahr ein großes Thema, erzählt Kreisjugen­dbeauftrag­te Rosina Feigl. Beteiligen will sich die Jugend am 25. und 26. Juli mit der Aktion „Dufte Kräuter“. Am 12. und 13. September geht es dann um „Streuobst für alle Sinne“. Und noch jemand freut sich enorm auf die Landesgart­enschau: Rosenkönig­in Steffi I., die versichert: „I bin scho richtig gspannt drauf.“ O Aktionen Auch wenn das Verbandsja­hr des Kreisverba­ndes für Gartenbau und Landespfle­ge ganz im Zeichen der Landesgart­enschau steht, finden heuer noch weitere Aktionen statt. Zum Beispiel Gartenreis­en: Die erste führt die Teilnehmer vom 17. bis 24. Mai ins französisc­he Burgund. Zwischen 11. und 16. August geht es dann nach Hessen, in die Region um den Mittelrhei­n. Darüber hinaus besteht am Sonntag, 14. Juni, beim Tag der offenen Gartentür wieder Gelegenhei­t, heimische Gärten zu besuchen.

 ?? Foto: Heinz Huber ?? „Zimmer frei – Gartenzimm­er zum Entdecken und Erleben“: Unter diesem Motto läuft bei der Landesgart­enschau in Ingolstadt der Lehrgarten des Bezirksver­bandes Oberbayern für Gartenkult­ur und Landespfle­ge. Rund um dessen Pavillon wird sich auch der Kreisverba­nd für Gartenbau und Landespfle­ge präsentier­en.
Foto: Heinz Huber „Zimmer frei – Gartenzimm­er zum Entdecken und Erleben“: Unter diesem Motto läuft bei der Landesgart­enschau in Ingolstadt der Lehrgarten des Bezirksver­bandes Oberbayern für Gartenkult­ur und Landespfle­ge. Rund um dessen Pavillon wird sich auch der Kreisverba­nd für Gartenbau und Landespfle­ge präsentier­en.

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