Man spricht Hupisch
Viele Sprachen sterben aus. Andere wieder entstehen unverhofft neu
Sprachen und ihre vielen Varianten sind ein oft unerschöpfliches Gesprächsthema. Sitzen etwa abends Sprecher unterschiedlicher Dialektregionen beim Wein beisammen, kann das Sujet schnell zur abendfüllenden Unterhaltung werden. Leider sind aber nicht nur Dialekte, sondern auch ganze Sprachen immer mehr gefährdet. Je nachdem, welche Quelle man nun bemüht, gibt es weltweit zwar bis zu 7000 Sprachen. Von Computersprachen wie etwa C++ oder Java soll jetzt nicht die Rede sein. Auch nicht von künstlich konstruierten Sprachen wie etwa Esperanto. Und auch natürlich nicht von Klingonisch, für das schon 1985 das erste Wörterbuch herauskam. Das bekanntlich aber nur im StarTrek-Universum verwendet wird.
Angeblich sollen nun bis zum Ende des Jahrhunderts von den 7000 Sprachen mehr als die Hälfte verschwinden. Auch wegen der Globalisierung neigen Menschen dazu, standardisierte Hochsprachen zu nutzen. Eine Entwicklung, von der das Deutsche vermutlich sogar profitiert. Nicht wenige Menschen etwa in Osteuropa lernen neben Englisch auch wieder unsere Sprache.
Dennoch ist der Verlust der Sprachbandbreite
sicher ein kultureller Verlust. Da hilft es nichts, wenn seltsame neue Sprachen entstehen. Wie etwa die Hup-Geheimsprache der Autofahrer in Kairo – Hupisch sozusagen. Die sich in unsäglichen Staus der Megalopole entwickelt hat. Zweimal kurz hupen heißt „Danke“, dreimal kurz „Ich liebe dich“. Mag ja interessant klingen. Hat aber eher den Charme des Morsealphabets. Wer sich dennoch für diese neueste – natürlich nicht ganz ernst zu nehmende – linguistische Entwicklung interessiert, sei auf unser verwiesen.