Auto des AfD-Chefs brennt
Chrupalla versucht, zu löschen. Polizei prüft politisches Motiv
Berlin Das Auto des AfD-Vorsitzenden Tino Chrupalla ist in der Nacht zu Montag ausgebrannt, die Polizei ermittelt wegen des Verdachts der Brandstiftung. Chrupalla teilte mit, der Wagen habe auf dem abgeschlossenen Grundstück seines Hauses gestanden. Er wohnt im nordostsächsischen Gablenz (Landkreis Görlitz). Nach Angaben der Polizei konnte die Feuerwehr eine Ausbreitung der Flammen verhindern, das Auto aber nicht mehr retten. Der Fahrzeughalter habe nach eigenen Löschversuchen über Atembeschwerden geklagt und sei vorsorglich in ein Krankenhaus gebracht worden. „Ich habe noch Atembeschwerden“, sagte Chrupalla am Montag. Er habe sich selbst aus dem Krankenhaus entlassen. Der polizeiliche Staatsschutz prüft einen politischen Hintergrund.
Der Bild sagte Chrupalla: „Bei aller Schärfe in der politischen Auseinandersetzung, aber das ist ein direkter Angriff auf meine Familie. Das überschreitet alle nur denkbaren Grenzen. Diese Eskalation muss aufhören.“Der Co-Vorsitzende Jörg Meuthen erklärte: „Erneut zeigt sich, wohin die unverantwortliche Stimmungsmache der anderen Parteien führt.“
Auch Politiker anderer Parteien verurteilten den mutmaßlichen Brandanschlag. Sachsens Regierungschef Michael Kretschmer sagte: „Es gibt überhaupt keine Toleranz gegenüber Gewalt gegen Sachen
und Personen.“Der CDU-Politiker fügte hinzu: „Wer zu solchen Methoden greift, spaltet die Gesellschaft, sorgt für neue Aggression.“Es gehe nun darum, den Kreislauf der Gewalt zu durchbrechen. Kretschmer betonte, dass er damit nicht nur physische Gewalt meine, sondern auch das, „was in Worten und Reden gesagt wird“. Dazu habe die AfD in den vergangenen Monaten und Jahren einen großen Beitrag geleistet. „Trotzdem rechtfertigt nichts den Angriff auf das Fahrzeug.“
Chrupalla ist seit November Parteivorsitzender. Seine Kandidatur war unter anderem vom Gründer des rechtsnationalen Flügels, Björn Höcke, unterstützt worden.