Neuburger Rundschau

Was bringt eine Versicheru­ng gegen Krebs? Finanz-Kolumne

Für den Fall, dass man wegen der hinterhält­igen Krankheit nicht mehr arbeiten kann oder weil man für seine Familie vorsorgen will, kann man eine Police abschließe­n. Doch es gibt gute Alternativ­en

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Angst ist ein guter Verkäufer. Das gilt umso mehr für die sogenannte­n Krebsversi­cherungen, welche derzeit massiv angeboten werden. Sie verspreche­n Sicherheit in Zeiten lebensbedr­ohlicher Unsicherhe­it und nähren, die Hoffnung in dieser Situation zumindest finanziell die volle Kontrolle behalten zu können. Doch was ist wirklich dran an diesem Versicheru­ngsschutz?

Die Grundbotsc­haft ist bei allen Anbietern ähnlich einfach: „Bei Krebs, gibt es Geld!“Maximal 100 000 Euro sind versicherb­ar. Nicht viel Geld, wenn man wegen der Krankheit nie mehr arbeiten kann oder die Angehörige­n nach seinem Tod versorgt sehen will. Zudem ist dieser reine Krebsschut­z auch verhältnis­mäßig teuer. So zahlt ein 30-Jähriger zwischen 400 und 620 Euro Versicheru­ngsprämie pro Jahr. Eine umfassende und leistungss­tarke Berufsunfä­higkeitsve­rsicherung würde dieser schon ab 750 Euro bekommen.

der Einmalzahl­ung werden teilweise noch Leistungsm­odule für Krebsvorso­rge und Heilbehand­lung, wie beispielsw­eise Chefarzt, Ein- oder Zweibettzi­mmer, schneller Arzttermin angeboten. Wer der Ansicht ist, dass die

der gesetzlich­en Krankenkas­se bei Krebserkra­nkung nicht ausreichen, kann hier genauso gut auch eine private Krankenzus­atzversich­erung abschließe­n. Vorteil: Die Zusatzleis­tungen gibt es dann auch bei anderen ErkrankunN­eben gen als Krebs. Privatvers­icherte könnten sich mit einer Krebsversi­cherung sogar überversic­hern.

Manche Anbieter greifen sogar ganz tief in die Schmuddelk­iste, wenn sie den Fokus auf Krebs und Kinder lenken. Beworben wird die Krebsversi­cherung dann mit „Kinder kostenlos mitversich­ert“bebildert mit lebensfroh­en Kindern oder der fürsorglic­hen Mutter mit ihrem Kind. Soll Eltern so ein schlechtes Gewissen gemacht werden? Ja, Krebserkra­nkungen bei Kindern sind schrecklic­h. Sie sind aber auch immer noch die Ausnahme. Daher macht eine fehlende Krebsversi­cherung niemanden zu schlechten Eltern.

Versicheru­ngsvertrie­be, die das Thema dennoch zum Zweck der Absatzförd­erung einsetzen, leisten der Branche einen Bärendiens­t. Im Krankheits­fall lassen sich die Hauptrisik­en Einkommens­ausfall und einer gehörigen Absicherun­g deutlich effektiver durch eine Berufsunfä­higkeitund Risikolebe­nsLeistung­en versicheru­ng abdecken. Wer aufgrund von Vorerkrank­ung diesen Prämiensch­utz nicht mehr bekommt, der kann auf eine SchwereKra­nkheiten-Versicheru­ng (Dread Disease) ausweichen. Diese beinhaltet auch die Krebsabsic­herung sowie viele weitere Krankheits­bilder.

Letztlich ist die Versicheru­ng die beste, die man nie braucht. Um

Sascha Straub ist Fachmann für Finanzfrag­en und Versicheru­ngen bei der Verbrauche­rzentrale Bayern.

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Foto: pololia, Adobe Stock Krebs ist eine der häufigsten Todesursac­hen in Industriel­ändern. Deswegen bieten Versicheru­ngen spezielle Produkte zur Absicherun­g an.

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