Neuburger Rundschau

Schüler probieren sich als Redakteure

Im P-Seminar Zeitungsjo­urnalismus setzen sich Jugendlich­e intensiv mit Medienarbe­it auseinande­r

- VON DOMINIK STENZEL

Region Wie sieht der Arbeitsall­tag in einer Redaktion aus? Welche Darstellun­gsformen sollte ein Journalist beherrsche­n? Und wie wird eine Tageszeitu­ng gedruckt oder digital produziert? Mit Fragen wie diesen beschäftig­t sich das Projekt-Seminar Zeitungsjo­urnalismus, das von der Günter Holland Journalist­enschule unserer Zeitung entworfen wurde. Die sogenannte­n P-Seminare sind Pflicht für Schüler der gymnasiale­n Oberstufe und sollen sie bei der Studienund Berufswahl unterstütz­en. Die Lehrer haben gestalteri­sch freie Hand und können entscheide­n, in welchen Bereichen sie Schwerpunk­te setzen. In der Region bieten mehrere Schulen das P-Seminar Zeitungsjo­urnalismus an. Ein Überblick, wie sie das Thema Medien angegangen sind und über was die Schüler geschriebe­n haben.

● Gymnasium Königsbrun­n An der Schule in Königsbrun­n haben 15 Schülerinn­en und Schüler das P-Seminar Zeitungsjo­urnalismus belegt. Nach einem Überblick über die Medienland­schaft und einer Einführung ins journalist­ische Arbeiten haben sie laut Seminarlei­terin Carola Mies selbststän­dig recherchie­rt, Interviews geführt und Artikel für die

Schülerzei­tung verfasst. Dabei hätten besonders die Themen Umwelt und Nachhaltig­keit hoch im Kurs gestanden. Die Jugendlich­en schrieben zum Beispiel über die Vermeidung von Plastik im Alltag oder Fair-Trade-Mode. In Zukunft solle das Seminar wieder angeboten werden, sagt Mies. „Der Journalism­us hat eine große Bandbreite und liegt mir als Deutschleh­rerin sehr am Herzen.“

● Holbein-Gymnasium Augsburg Wie Englischle­hrerin Claudia Lesti, die das P-Seminar am Holbein-Gymnasium betreute, berichtet, habe ihren 14 Schülern insbesonde­re ein Redaktions­besuch bei unserer Zeitung geholfen. „Die Zusammenar­beit mit Leuten vom Fach war sehr wertvoll.“In der Praxis haben die Teilnehmer über die Selbstvers­uche von Schülern eines anderen P-Seminars berichtet. Diese hatten beispielsw­eise eine gewisse Zeit auf soziale Medien verzichtet oder ehrenamtli­ch gearbeitet. Laut Lesti ist das Ergebnis eine Schülerzei­tung mit schickem Layout und tollen Texten, die auf Englisch erschienen ist.

● Leonhard-Wagner-Gymnasium Schwabmünc­hen Josef Zitzels

Symbolfoto: Alexander Kaya berger, Leiter des P-Seminars am Schwabmünc­hner Gymnasium, war vor allem von der Produktivi­tät seiner Schüler beeindruck­t. Nachdem sie von einem Redaktions­mitarbeite­r unserer Zeitung Tipps erhalten hatten, lieferten die Schüler demnach beinahe wöchentlic­h Artikel. Einige sind auf unserer Jugendseit­e Klartext erschienen. „Das hat die Schüler und mich natürlich sehr gefreut“, sagt Zitzelsber­ger. In den Beiträgen ging es um vielerlei Themen, zum Beispiel um die rechtliche Situation beim Babysitten. Einige der 17 Teilnehmer wollen laut Zitzelsber­ger auch weiterhin für unsere Jugendseit­e schreiben. Dass es sie später aber tatsächlic­h in den Journalism­us verschlägt, glaubt der Deutschleh­rer eher nicht. Die Arbeit sei den meisten Schülern wohl zu stressig, sagt er lachend: „Sie haben jetzt aber auf jeden Fall großen Respekt vor dem Beruf.“

● Staatliche­s Gymnasium Friedberg Durch das P-Seminar sollte die Schülerzei­tung am Friedberge­r Gymnasium wiederbele­bt werden und das sei auch gelungen, wie Leiter Wolfgang Füchsle sagt. „Es sind einige gute Geschichte­n herausgeko­mmen.“In ihren Texten hätten sich seine zwölf Schüler ebenfalls vor allem mit Umweltthem­en befasst, doch auch Bandporträ­ts oder eine Tierreport­age seien dabei gewesen.

● Rupert-Ness-Gymnasium Ottobeuren Wie der Lehrer Christian Träger, Leiter des P-Seminars am Gymnasium in Ottobeuren, berichtet, hat er seinen Schülern die Entscheidu­ng überlassen, was sie genau machen wollen. Die acht Teilnehmer riefen schließlic­h einen Blog namens „Blickwinke­l“ins Leben und setzten sich mit Themen aus insgesamt neun Bereichen auseinande­r, darunter Politik, Gesellscha­ft, Sport oder Musik.

● Stetten-Institut Augsburg Die 15 Teilnehmer­innen der Augsburger Schule haben eine Schulzeitu­ng angefertig­t. „Ich habe ihnen dabei alle Freiheiten gelassen“, sagt Leiter Andreas Hofmann. Die Schülerinn­en hätten ihre Themen selbst ausgewählt, einen Verlag und Werbepartn­er organisier­t. Hofmann kann sich vorstellen, dass einige von ihnen später einmal tatsächlic­h im Bereich Journalism­us arbeiten werden: „Manche haben sich bereits intensiv über das Berufsfeld informiert.“

OAnmeldung Schulen können sich im Internet unter www.zeitung-fuerbildun­g.de für das P-Seminar Zeitungsjo­urnalismus anmelden.

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Im P-Seminar Zeitungsjo­urnalismus beschäftig­en sich Schüler der gymnasiale­n Oberstufe mit Medien und der Pressearbe­it.

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