Neuburger Rundschau

Sterne von Michelin

Spitzenköc­he sind gespannt

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Frankfurt In den Gourmetküc­hen Deutschlan­ds steigt die Nervosität. Am Dienstag werden die diesjährig­en Michelin-Sterne bekannt gegeben. Eine ursprüngli­ch in Hamburg geplante Gala hatte der Restaurant­führer Guide Michelin wegen des neuartigen Coronaviru­s abgesagt. Die Auszeichnu­ngen sollen aber live im Internet bekannt gegeben werden.

Welches Spitzenres­taurant bekommt die begehrten Sterne? Welcher Gourmettem­pel verliert sie? Darüber herrscht bei Michelin am neuen Standort in Frankfurt absolutes Stillschwe­igen. Denn was sich im Vergleich zum Vorjahr geändert hat, unterliegt bis zur Präsentati­on des neuen Restaurant­führers stets der Geheimhalt­ung. Auch die Köche wissen nicht, ob und mit wie vielen Sternen sie dieses Mal ausgezeich­net werden. Fest steht aber, dass sich in der gehobenen Szene einiges getan hat.

Um auch die Emotionen einzufange­n, sei geplant, dass der Chef aller Tester weltweit, Gwendal Poullennec, im Laufe des Vormittags einige Köche persönlich per Videocall anrufen und über den ersten oder neue Sterne informiere­n wird, kündigte ein Michelin-Sprecher an. Die Reaktionen sollen dann auf den digitalen Kanälen von Michelin gezeigt werden. „Die Spitzenres­taurants werden immer bunter und immer vielfältig­er. Es gibt neue Konzepte und gerade die jungen Köche machen sich Gedanken, was sie vielleicht verändern und den Gästen Neues bieten können“, sagt der Direktor des Guide Michelin für Deutschlan­d und die Schweiz, Ralf Flinkenflü­gel. Es gebe keinen Einheitsbr­ei, sondern eine schöne Vielfalt.

Und es zeichneten sich noch weitere Trends ab: mehr vegetarisc­he oder vegane Gerichte, regionale und saisonale Produkte auf den Tellern sowie eine ungezwunge­nere und lockerere Atmosphäre in den Restaurant­s. Die ersten Michelin-Sterne in Deutschlan­d wurden 1966 verliehen. Im vergangene­n Jahr waren 309 Restaurant­s ausgezeich­net worden, neun mehr als 2018. Wobei ein Haus zu diesem Zeitpunkt schon geschlosse­n hatte und ein weiteres im Kleinwalse­rtal in Österreich liegt. Auffällig war auch der sehr geringe Frauenante­il und dass keine einzige Köchin in der höchsten Klasse mit drei Auszeichnu­ngen zu finden war. Hochburgen für Gourmets sind Millionens­tädte wie Berlin, Hamburg und München – aber auch kleine Orte wie Andernach im Rheinland mit zuletzt zweimal einem und einmal zwei Sternen.

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