Deutliches Minus bei Azubi-Neuverträgen
2019 gibt es weniger Schulabsolventen und Ausbildungsanfänger
Neuburg-Schrobenhausen Bei den im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen ansässigen Betrieben aus Industrie, Handel und Dienstleistungen sind 2019 insgesamt 281 Auszubildende ins Berufsleben gestartet. Das berichtet die Industrie- und Handelskammer, kurz IHK, für Oberbayern und München. 173 der Neuverträge wurden den weiteren Angaben zufolge in kaufmännischen Berufen abgeschlossen, 108 in gewerblich-technischen.
Im Vergleich zum Vorjahr sank die Anzahl der Neuabschlüsse um 5,4 Prozent, teilt die IHK mit. Hauptgrund dafür ist die rückläufige Anzahl von Schulabsolventen der allgemeinbildenden Schulen. Nach Angaben des Kultusministeriums ging diese 2019 in Oberbayern um 1,8 Prozent zurück. Bei Absolventen mit mittlerem Schulabschluss lag das Minus sogar bei 3,0 Prozent. Nach Angaben der Agentur für Arbeit waren im Landkreis Ende Oktober 2019 noch über 100 Ausbildungsplätze unbesetzt.
„Die Ausbildung muss sich in einem immer schwierigeren demografischen Umfeld behaupten“, sagt Hartmut Beutler, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Neuburg-Schrobenhausen. Die Bereitschaft der Betriebe auszubilden sei dabei ungebrochen hoch. Viele Betriebe
setzten angesichts zunehmender Renteneintritte der Baby-Boomer klar auf den eigenen Fachkräftenachwuchs. „Sie wissen: Ausbildung bedeutet Zukunft“, bekräftigt Hartmut Beutler. „Umso mehr müssen wir auf eine noch bessere Berufsorientierung an den Schulen setzen. Wir müssen Praxisnähe und beste Berufs- und Karriereaussichten als Vorzüge der beruflichen Bildung noch deutlicher in den Vordergrund stellen“, fordert der Schrobenhausener Unternehmer.
Bei den Top-IHK-Lehrberufen führen dieses Jahr die Einzelhandelskaufleute die Liste an, gefolgt von den Kaufleuten für Büromanagement.
Auf den dritten Platz kommen die Industriekaufleute, schildert die IHK für Oberbayern und München.
Bei den Mädchen liegt die Kauffrau für Büromanagement an der Spitze der Ausbildungsberufe, bei den Jungen der Industriemechaniker. Insgesamt starteten IHK-Azubis in 47 verschiedenen Professionen von der Bankkauffrau bis hin zum Zerspanungsmechaniker. Die IHK ist nach eigenen Angaben für mehr als 60 Prozent aller Ausbildungsverhältnisse zuständig und betreut 200 aktive Ausbildungsbetriebe im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen.