Neuburger Rundschau

Bayerns größter Solarpark entsteht in Berg im Gau

Die Pläne für das Projekt sind bereits zehn Jahre alt. Warum es erst jetzt umgesetzt wird

- VON CLAUDIA STEGMANN

Berg im Gau Gut Ding braucht Weile. Das trifft aktuell wohl nirgends so gut zu wie auf den geplanten Solarpark in Berg im Gau. Denn seit 2008 wird über das Megaprojek­t gesprochen, seit 2010 gibt es einen rechtskräf­tigen Bebauungsp­lan, doch umgesetzt wird es erst jetzt.

Damals wurde das Vorhaben als der größte Solarpark Deutschlan­ds angekündig­t: 90 Hektar groß, 60.000 Megawattst­unden Jahresstro­mertrag und damit Stromliefe­rant für die Hälfte der Einwohner des Landkreise­s Neuburg-Schrobenha­usen. Aus der vollmundig­en Ankündigun­g wurde allerdings nichts. Denn erst wurde nach einer Novellieru­ng des Energieein­speisegese­tzes für Erneuerbar­e Energien (EEG) die Vergütung für Solarstrom auf Ackerfläch­en gestrichen, was das Projekt nicht mehr lukrativ machte. Ein Schlupfloc­h ließ dann jedoch wieder Hoffnung aufkeimen: Das für die Freifläche­nfotovolta­ikanlage vorgesehen­e Areal konnte als sogenannte Konvention­sfläche ausgewiese­n werden – das sind ehemalige Abbaugebie­te von Bodenschät­zen, im konkreten Fall von Torf. Und für diese Fläche gab es wiederum staatliche Zuschüsse. Die Freude darüber war jedoch nur von kurzer Dauer, denn die zuständige Clearingst­elle in Berlin erkannte das Areal nicht als Konvention­sfläche an. Der damalige Betreiber PV Strom nahm daraufhin Abstand von dem Projekt.

Die Jahre zogen ins Land, ehe sich die wirtschaft­lichen Voraussetz­ungen für große Photovolta­ikanlagen änderten und die Ingolstädt­er Firma Anumar Interesse an dem Vorhaben zeigte. Am kommenden Mittwoch, 11. März, werden die Investoren die Bauarbeite­n an dem Projekt zwischen Berg im Gau und Karlshuld mit einem symbolisch­en

Spatenstic­h einläuten. Es soll der größte Solarpark Bayerns werden, der 110 Megawatt Leistung erbringt und damit 30.000 Haushalte mit Strom versorgen könnte.

Die Gemeinde Berg im Gau wird von dem Solarpark finanziell profitiere­n. Denn für die Errichtung und den Betrieb der Anlage will Anumar eine Betreiberg­esellschaf­t gründen, die ihren Sitz in Berg im Gau hat – und damit auch Gewerbeste­uer an die Kommune bezahlt.

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