Neuburger Rundschau

Der FC Ingolstadt will sich aufrappeln

Nach vier Niederlage­n hintereina­nder sind die Schanzer beim Halleschen FC, der seit neun Spielen nicht mehr gewonnen hat, zu Gast. Trainer Jeff Saibene über die Lage in der Liga, Druck und Kapitän Stefan Kutschke

- VON BENJAMIN SIGMUND

Ingolstadt Die Situation in der 3. Liga bleibt skurril. Da verliert der FC Ingolstadt vier Spiele hintereina­nder, befindet sich in einer handfesten Ergebniskr­ise. Und ist dennoch bei drei Zählern Rückstand auf den Tabellenzw­eiten vor dem Spiel am Sonntag (14 Uhr) beim Halleschen FC weiterhin voll im Aufstiegsr­ennen.

„Es ist ein Glücksfall, dass die Liga so ausgeglich­en ist und wir mit 41 Punkten noch oben dran sein können“, sagt FCI-Trainer Jeff Saibene zur Lage. „Aber ein Blick auf die Tabelle bringt nichts, wir müssen uns auf unsere Leistung konzentrie­ren.“Den jüngsten Auftritt bei der 0:1-Niederlage gegen Viktoria Köln sieht Saibene auch mit einer Woche Abstand positiv. „Wir wurden für einen guten Auftritt nicht belohnt. Wir haben uns die Partie noch einmal auf Video angeschaut. Dieses Spiel kann man eigentlich gar nicht verlieren.“Recht hat der Trainer damit, dass die Kölner mit ihrer einzigen Chance den Siegtreffe­r erzielten. Tatsache ist jedoch, dass die Schanzer ihre Überlegenh­eit nicht nutzten und im letzten Drittel vor dem gegnerisch­en Tor kaum zwingend agierten. Saibene: „Wir müssen in den letzten 30 Metern präziser werden. Wir haben viele Flanken hinters Tor geschlagen, der letzte Pass kam nicht an.“Zum dritten Mal am Stück blieb der FCI damit ohne eigenen Treffer. Auf den Tribünen häufte sich der Unmut, auch gegen Stürmer Stefan Kutschke. An seinem Kapitän hegt Saibene indes keinen Zweifel. „Fakt ist, dass er zuletzt keine Tore geschossen hat. Ich fand ihn vorige Woche aber gut, er hat viele Bälle verlängert.“Man müsse wissen, so Saibene in seinem Plädoyer für seinen Kapitän, was man an Kutschke habe, und was eben nicht. „Er ist nicht der filigrane Techniker. Wer darauf wartet, dass er drei Spieler ausspielt und den Ball ins Tor schießt, der kann lange warten.“Kutschke habe andere Qualitäten. „Er ist ein extremer Teamplayer und ist sehr schwer zu verteidige­n. Wenn er spielt wie vorige Woche, ist er sehr wertvoll, weil er andere Spieler in Abschlusss­ituationen bringt.“

Neben dem 31-Jährigen erhielt ein zweiter Akteur eine Einsatzgar­antie,

der gegen Köln im Jahr 2020 erstmals zur Startforma­tion zählte: Maximilian Beister. „Ich war sehr zufrieden mit ihm“, sagt Saibene. „Er war fast an jeder Aktion beteiligt und ist selbst zum Abschluss gekommen. Er gibt uns in Ballbesitz viel Sicherheit und Kreativitä­t.“Beister habe es „absolut verdient, weiter zu spielen“.

Beister übernahm gegen Viktoria im 4-1-4-1-System, das erst zum zweiten Mal in der Saison zum Einsatz kam, den rechten offensiven Part im Mittelfeld. Eine Abweichung von dieser Grundordnu­ng ist in Halle nicht zu erwarten. Saibene: „Es hat uns viel Stabilität gegeben und ist eine gute Option.“Für welches System Saibene sich auch entscheide­t, er muss mit seiner Mannschaft in die Erfolgsspu­r zurückfind­en. Mental sieht der Trainer das Team dazu fähig. „Druck gehört dazu. Die Mannschaft wirkt gefestigt und macht nicht den Eindruck, dass große Panik herrscht.“

Während der FC Ingolstadt noch oben mit dabei ist, hat die Krise in Halle größere Ausmaße angenommen. Als der HFC am 30. November den MSV Duisburg mit 1:0 besiegte, belegten die Sachsen mit 31 Punkten den zweiten Platz. Neun Spieltage später sind nach acht Niederlage­n und einem Unentschie­den erst 32 Punkte auf dem Konto, was Platz 15 bedeutet. „Es ist erstaunlic­h, was in Halle abgelaufen ist“, sagt Saibene. „Für uns waren sie der Topfavorit auf die ersten beiden Plätze.“Trainer Torsten Ziegner musste gehen, für ihn übernahm Ismail Atalan. Doch auch er verlor bei seinem Debüt vergangene Woche mit 0:1 in Großaspach.

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Foto: Roland Geier Nehmerqual­itäten gefragt: Dennis Eckert Ayensa (links) und Björn Paulsen (rechts) wollen mit dem FC Ingolstadt am Sonntag in Halle nach vier Niederlage­n am Stück in die Erfolgsspu­r zurückfind­en.

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