Corona: Bayern verbietet größere Veranstaltungen
Bis Karfreitag keine Events mit mehr als 1000 Teilnehmern. Börsen brechen ein
Augsburg Im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus sollen in Bayern ab dieser Woche alle Veranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmern untersagt werden. Die Spitzen von CSU und Freien Wählern hätten sich geeinigt, die Empfehlungen von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn konsequent umzusetzen, sagte der Parlamentarische Geschäftsführer der Freien Wähler, Fabian Mehring, unserer Redaktion. Danach soll das Verbot für Konzerte, Messen und ähnliche Großveranstaltungen an diesem Dienstag vom Kabinett beschlossen werden und zunächst bis Karfreitag gelten. „Dann muss eine Neubewertung der Lage unter den dann gegebenen Umständen vorgenommen werden“, sagte Mehring. Grund zur Hysterie gebe es nicht. Ein Mensch mit einem intakten Immunsystem müsse nicht in Panik verfallen, da das Virus sich dann nur in Erkältungssymptomen äußere.
An den Börsen hat die Angst vor dem Coronavirus am Montag einen dramatischen Kursrutsch ausgelöst. Der Deutsche Aktienindex schloss um fast acht Prozent tiefer bei 10 625 Punkten – der größte prozentuale Tagesverlust seit den Anschlägen vom 11. September 2001. An der New Yorker Börse wurde der Handel nach einem Kurssturz von mehr als sieben Prozent sogar zeitweise ausgesetzt. Der Ölpreis war zuvor schon auf den tiefsten Stand seit fast 30 Jahren gefallen. Händler ziehen bereits Vergleiche zu den Börsencrashs von 1929 und 1987. Auch der Präsident des Münchner Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung, Clemens Fuest, betonte gegenüber unserer Redaktion: „Das war ein schwarzer Montag für die Börse. Es spricht einiges dafür, dass eine Rezession bevorsteht.“
Die Koalition versucht, mit kurzfristigen Maßnahmen und höheren Investitionen ein Abrutschen
Deutschlands in den Abschwung zu verhindern. Dazu hat sie die Hürden für das Kurzarbeitergeld gesenkt. Unternehmen, deren Geschäft durch die Pandemie lahmgelegt wird, sollen darauf spätestens Mitte April zurückgreifen können. Außerdem soll der Bund gut zwölf Milliarden Euro zusätzlich für Investitionen bereitstellen. Wegen der Corona-Krise solle möglichst kein Unternehmen in die Insolvenz gehen und kein Arbeitsplatz verloren gehen, betonte Regierungssprecher Steffen Seibert. Bayern will seine Bürgschaften für Betriebe, die unter der Corona-Krise leiden, um 100 Millionen Euro erhöhen. Einen entsprechenden Beschluss wird das Kabinett
Zwei Tote in Nordrhein-Westfalen
nach den Worten von Ministerpräsident Markus Söder bereits an diesem Dienstag fassen.
Nachdem am Wochenende ein deutscher Urlauber in Ägypten an einer Corona-Infektion gestorben ist, sind nun auch in Deutschland selbst zwei Patienten ums Leben gekommen. Im nordrhein-westfälischen Kreis Heinsberg starb ein 78-jähriger Mann und in Essen eine 89-jährige Frau. Und weil in Italien schon mehr als 460 Menschen dem Virus zum Opfer gefallen sind, schränkt die Regierung die Reiseund Versammlungsfreiheit nun im ganzen Land ein.
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