Neuburger Rundschau

Verschenkt­e Lebenszeit

In diesen Städten stehen die Deutschen am längsten im Stau

- VON JOSEF KARG

Stau kann krank machen. Der Stresspege­l steigt bei den meisten Autofahrer­n immens, wenn auf den Straßen nichts mehr vorwärtsge­ht – egal, um welche Form des Staus es sich handelt. Es gibt ja die unterschie­dlichsten Arten: nach Unfällen, bei Straßenbau­stellen oder das Phänomen „Stau aus dem Nichts“.

Bei Letzterem sind Straßen sowieso schon voll. Dann bremst einer, weswegen auch immer. Der nachfolgen­de Fahrer sieht das und bremst stärker. Und je weniger Abstand die einzelnen Autos hatten, desto schneller entsteht ein Stau. Am häufigsten passiert das in München, der deutschen Stau-Hauptstadt.

87 Stunden im Jahr steht ein Autofahrer hier nach einer neuen Studie durchschni­ttlich im Stau. Das sind sage und schreibe dreieinhal­b Tage Lebenszeit! Dahinter folgen Berlin mit 66 Stunden und Düsseldorf mit 50 Stunden. Der Zeitverlus­t wurde von einem Anbieter von

Verkehrsda­ten jeweils im Vergleich zur Fahrt bei freier Straße ermittelt. Im Vergleich dazu geht es in den Großstädte­n der Region geradezu paradiesis­ch zu. Selbst die AudiStadt Ingolstadt mit einer der höchsten Autodichte­n der Republik landet mit 30 Staustunde­n erst auf dem 30. Platz. In Augsburg, vier Plätze dahinter, wurden „nur“26 Stunden durchschni­ttliche Stauzeit gemessen. Am einfachste­n haben es Automobili­sten in Ulm, wo nur 19 Stunden Wartezeit zu Buche stehen.

Wer gerade im Stau stehen sollte, dem sei zum Trost gesagt: Es könnte noch deutlich schlimmer kommen: In Bogotá und in Rio de Janeiro summiert sich der Zeitverlus­t auf knapp 200 Stunden.

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Foto: dpa Zeitfresse­r Stau

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