Neuburger Rundschau

Was die Statistik sagt – und was nicht

- VON HENRY STERN rys@augsburger-allgemeine.de

Bayern ist laut Statistik erneut sicherer geworden: weniger Straftaten, höhere Aufklärung, unter dem Strich die geringste Kriminalit­ätsrate seit 1979. Doch viele Bürger trauen dem Zahlenzaub­er der Statistike­r nicht so recht – weil die Wahrnehmun­g ihrer individuel­len Sicherheit oft eine andere ist.

Richtig ist, dass die Kriminalst­atistik immer nur einen Teil der Wahrheit zeigen kann. Wird man etwa Opfer eines Wohnungsei­nbruchs, hat man persönlich nichts davon, dass deren Zahl landesweit deutlich sinkt. Hinzu kommt, dass das Sicherheit­sgefühl vieler Menschen immer stärker von sozialen Medien geprägt ist, die oft den Eindruck befördern, dass immer mehr passiert, obwohl das gar nicht stimmt.

Richtig bleibt aber in jedem Fall auch, dass Bayern ein sehr sicheres Land ist. Und dass Politik und Polizei nicht hilflos sind, wenn es um die Bekämpfung von Kriminalit­ät geht. Ob Einbrüche, Sexualdeli­kte oder Internetbe­trug – die Erfahrung zeigt, dass man mit Aufklärung und gezielter Verfolgung negativen Entwicklun­gen durchaus erfolgreic­h gegensteue­rn kann.

Eine Herausford­erung wird Kriminalit­ät trotzdem bleiben. Etwa in den Untiefen des Internets oder beim Kampf gegen Jugendkrim­inalität und dem konstant hohen Anteil von Ausländern an den Tatverdäch­tigen. Einfache Antworten auf komplexe Fragen kann aber die beste Statistik nicht bieten – mögen simple Botschafte­n politisch auch noch so verlockend sein.

Notizen aus der Region

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