Zimmer-Service
Ein sauberes Bett, ein sauberes Bad – das reicht eigentlich schon als Unterkunftsstandard bei einem Städtetrip, wenn man ohnehin den ganzen Tag unterwegs ist, abends todmüde und mit Fußschmerzen ins Hotelzimmer kommt und nur noch schnell schlafen möchte. Wie gesagt, eigentlich! Wer nämlich im 25hours-Hotel Terminus Nord in Paris absteigt, der findet dort nicht nur eine Herberge für seinen Körper. Der ertappt sich schnell dabei, dass er sich schon wieder aufs Hotel freut, auf die Farbenpracht, die Muster, die netten Menschen, die witzigen Einrichtungsideen, diesen kunterbunten Rückzugsort …
Von außen wirkt das 25hoursHotel neben dem imposanten Gare du Nord fast unscheinbar. Dass es sich hier aber um kein ganz normales Hotel handelt, ist schon im Eingangs bereich klar. Dort steht ein altes Motorrad, die
Rezeption sieht aus wie ein kleiner afrikanischer
Basar. Weil sich das Hotel im lebhaften
10. Arrondissement befindet, holte das für die Einrichtung zuständige Augsburger Designbüro Dreimeta einen
Teil des Straßenlebens ins Gebäude: Die Zimmer sind mit afrikanischen Mustern geschmückt, die Bettüberwürfe, die Kissen, die Tapeten, bunt, ohne überfrachtet zu wirken. Überall schöne Details: Bollywood-Poster, bunte Plastikpuppen oder Kuhköpfe, die aus alten Waschmittelflaschen gebastelt wurden, auf dem Nachtkasten liegt ein schönes Buch über die Menschen des Viertels. Das geht im ganzen Hotel so weiter: Im Restaurant Neni etwa steht ein altes Gitterbett mit drauf drapierten bunten Kissen, auf dem man frühstücken oder dinieren kann (keine Sorge, Stühle und Tische gibt es dort auch – und dazu vorzügliches Essen). Im Fahrstuhl hängt ein Plan von „L’invasion de Paris“, in dem steht, wo in etwa der französische Street-Art-Künstler Invader seine kleinen Pixel-Aliens an den Hauswänden in der Stadt versteckt hat – ideal für eine Schnitzeljagd mit Kindern. Und falls die Füße nach einer Nacht noch immer nicht ganz fit sind – direkt vor dem Hoteleingang geht’s gleich runter in die U-Bahn. Lea Thies