Schneerunde mit Aussicht
Wandern auf 2000 Metern Höhe
Kaum war der Februar vorbei, da kam der Winter… sogar bis ins Flachland. Dabei sind viele Zeitgenossen schon auf Frühling gepolt. Doch es gibt auch Menschen, die haben noch Sehnsucht nach dem (fast) ausgefallenen Winter. Und die können jetzt beides erleben: Frühling und Winter genießen! Dazu muss man kein passionierter Firnschneeskifahrer sein. Wie wär’s mit Winterwandern?
Die Sonne strahlt vom klarblauen Himmel, der markante Felsstock des Hohen Ifens thront über der Bilderbuch-Szenerie, das zum Teil meterhoch verschneite Gottesackerplateau gibt den Blick frei auf die Gipfel des Allgäuer Hauptkamms und hinunter ins Kleinwalsertal. Und unter den Schuhen knirscht sanft der Schnee. Gut und gerne zwei bis drei Stunden lässt sich da oben auf 2000 Metern entspannt wandern. Man braucht ja Zeit zum Schauen – bis zum Säntis in der Schweiz oder zum Bodensee. Man braucht Zeit zum Staunen – über die bizarren Gebilde aus Eis und Schnee, die Wind und
Kälte geformt haben. Man braucht Zeit zum Pausemachen – auf den Sitzbänken, an die die Tüftler von der Bergbahn ausrangierte Ski montiert haben, um sie mit der Pistenraupe raufziehen zu können.
Das Stapfen auf dem bis Ostern schneesicheren, täglich frisch präparierten Rundweg – es gibt zwei Varianten, eine drei und eine fünf Kilometer lang – verlangt eine leichte Anstrengung. Und macht Appetit. Der lässt sich stillen – im Bergrestaurant „Tafel und Zunder“, wo sich die Winterwanderer nach ihrem deutsch-österreichischen „Grenzgang“nun unter Schmankerln aus der bayerisch-österreichischen Küche entscheiden müssen.
Die Bergstation war nicht die einzige Investition: Seit Ende 2017 bringt eine Zehner-Gondelbahn Skifahrer und Wanderer hinauf aufs Gottesackerplateau, weshalb sich ein ganzer Ausflugstag locker gestalten lässt. Kleine Einschränkung: Früh aufstehen ist empfohlen, da der Parkplatz im Schwarzwassertal rasch belegt ist. Markus Schwer