Zwei neue Landräte
Die Region wird nach den Wahlen politisch anders aussehen. Die Landräte in Pfaffenhofen und Eichstätt treten nicht mehr an und auch der Eichstätter OB macht Schluss
Pfaffenhofen/Eichstätt In einer Woche steht fest, wer künftig die Geschicke in den Landkreisen Eichstätt und Pfaffenhofen als Landrat lenken wird – sofern es keine Stichwahl gibt. Denn die beiden Amtsinhaber Martin Wolf (Pfaffenhofen) sowie Anton Knapp (Eichstätt), beide von der CSU, treten nicht mehr an. Ein neuer Oberbürgermeister oder eine Oberbürgermeisterin werden auch ins Eichstätter Rathaus einziehen. Nach nur einer Amtsperiode stellt sich Andreas Steppberger von den Freien Wählern nicht mehr zur Wiederwahl.
● Landkreis Pfaffenhofen Fast neun Jahre lang stand der Agraringenieur Martin Wolf an der Spitze des Landkreises. Jetzt hört er auf. Denkwürdig war seine Wiederwahl vor drei Jahren. Kurz vor den Wahlen hatte der CSU-Politiker Wolf einen schlimmen Motorradunfall, lag lange Zeit im Krankenhaus, hatte eine Gedächtnisstörung. Die Wähler wussten nicht, wie es ihrem Landrat geht, ob er je wieder ganz gesund werden würde – und wählten ihn trotz allem mit fast 75 Prozent der
erneut zum Landrat. Wolf wurde wieder gesund, aber nach der Hälfte der Amtszeit ist nun Schluss. Das hatte er schon länger angekündigt, auch wenn es zwischenzeitlich aussah, als wolle er einen Rückzieher von diesem Versprechen machen. Jetzt finden die Landratswahlen in Pfaffenhofen wieder im bayerischen Turnus statt. Gleich sechs Männer und eine Frau wollen Wolfs Nachfolger als Landrat werden: Martin Rohrmann (CSU), Kerstin Schnapp (Grüne), Albert Gürtner (Freie Wähler), Claus Staudhammer (AfD), Andreas Herschmann (SPD), Thomas Neudert (FDP) und Karl Huber (Bürgerliste).
● Stadt Pfaffenhofen Die Stadt Pfaffenhofen hingegen könnte ihren Oberbürgermeister behalten. Denn Thomas Herker will in seine dritte Amtszeit starten. Das SPD-Mitglied wurde dabei nicht nur von den Genossen nominiert, sondern auch ganz offiziell von den Grünen. Bereits vor sechs Jahren erhielt der 41-Jährige gleich im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit. Drei Gegenkandidaten wollen dem gelernten Betriebswirt den Posten nun streitig machen: Christian Moser (CSU), Franz Niedermayr (FDP) und Richard Fischer (ÖDP). ● Landkreis Eichstätt Der Landkreis Eichstätt wird nach diesen Wahlen einen neuen Landrat bekommen. Der bisherige Amtsinhaber, der Ingenieur Anton Knapp aus Gaimersheim, tritt nicht mehr an. Knapp, der im Mai 65 Jahre alt wird, war zwölf Jahre lang CSU-Landrat in Eichstätt. Bei beiden Wahlen schaffte es Knapp bereits im ersten Durchgang zur absoluten Mehrheit. Vier Männer machen jetzt die Wahl am Sonntag unter sich aus. Die CSU schickt den Beilngrieser BürgerStimmen meister Alexander Anetsberger ins Rennen um den Landratsposten in Eichstätt. Zur Wahl stehen außerdem Alfons Frey von den Freien Wählern, Bernd Weber von der SPD sowie Markus Pflüger von den Linken.
● Stadt Eichstätt Nicht nur der Landkreis wird eine neue Spitze bekommen, auch der Chefsessel des Eichstätter Rathauses wird nach der Wahl neu besetzt sein. Der bisherige Amtsinhaber der Freien Wähler, der Jurist Andreas Steppberger, hört nach dieser Amtsperiode auf. Vor acht Jahren war der heute 42-jährige Seiteneinsteiger ziemlich überraschend zum Oberbürgermeister der Universitätsstadt gewählt worden. Sein Vorgänger war Arnulf Neumeyer von der SPD. Vier Männer und zwei Frauen wollen nun Steppberger, der künftig als stellvertretender Caritasdirektor bei der Diözese Eichstätt arbeiten wird, nachfolgen. Martina Edl (Freie Wähler) und Maria Lechner (ÖDP) möchten die erste Oberbürgermeisterin der Kreisstadt werden. Ihre Gegenkandidaten sind Josef Grienberger (CSU), Klaus Bittlmayer (Grüne), Christian Alberter (SPD) sowie Manfred Dier (Bayernpartei).