Ein perfekter Spieltag für Neuburg
Kegeln: Alle vier Mannschaften fahren Siege ein
Ingolstadt „Schon wieder?“Das dürften sich viele Fußballinteressierte gedacht haben, als sie gestern vom Trainerwechsel beim FC Ingolstadt erfahren haben. Ja, die Schanzer haben es wieder getan und sich von Jeff Saibene und dessen Assistenten Carsten Rump getrennt.
Seit der damalige Erfolgstrainer Ralph Hasenhüttl den Verein nach der ersten Bundesligasaison im Juni 2016 freiwillig verlassen hat, ist die Amtszeit der Ingolstädter Trainer meist von kurzer Dauer. Rekordverdächtig ist die vergangene Zweitligasaison, in der insgesamt vier Cheftrainer (Stefan Leitl, Alexander Nouri, Jens Keller und Tomas Oral) auf der Bank saßen. Zum Klassenerhalt hat es bekanntlich dennoch nicht gereicht. Weshalb sich die Frage umso dringender auftut, weshalb der FCI erneut die Reißleine gezogen hat? Zumal die Schanzer als Tabellenfünfter nur zwei Punkte vom Aufstiegsplatz entfernt sind und am Sonntag beim 1:1 in Halle nach zuvor vier Niederlagen hintereinander eine Reaktion zeigten und nur durch ein Gegentor in der zweiten Minute der Nachspielzeit den Sieg verpassten. „An den Entscheidungen im Vorjahr war ich nicht beteiligt“, sagt Sportdirektor Michael Henke zum Vergleich mit der Vergangenheit. „Ich muss die Verantwortung im Hier und Jetzt übernehmen.“Die Trennung von Saibene und Rump wurde nach einem Austausch zwischen der sportlichen Leitung, Geschäftsführung und den Gremien bis in die Nacht nach dem Halle-Spiel getroffen. „Ausschlaggebend“, so Henke, sei „die Entwicklung in den vergangenen Wochen“gewesen. Die Mannschaft habe die Leistungen aus der Vorrunde im neuen Jahr nicht bestätigen können. Ein Abwärtstrend sei seit dem äußerst glücklichen 2:1-Erfolg gegen den 1. FC Kaiserslautern, als der Siegtreffer erst in der Nachspielzeit gelang, deutlich zu erkennen gewesen. Es folgten vier Pleiten, das Unentschieden in Halle und letztlich die Trennung von Saibene. Die Frage, ob die Reaktion damit zu tun habe, dass das Ziel Aufstieg – welches öffentlich nach wie vor nicht formuliert wird – in Gefahr gerät, umschiffte
Henke: „Die Entscheidung ist nicht in erster Linie abhängig vom Tabellenplatz und Ergebnissen, sondern von der Entwicklung. Und die zeigt nach unten.“Man habe festgestellt, dass „die Mannschaft in den bisherigen Partien des Jahres nicht mehr, beziehungsweise nur noch vereinzelt, an ihre Leistungsgrenze kommt. Sich mit jeder Faser gegen alle Widerstände zu wehren, darum geht es.“Letztlich fallen bei Henke die Worte, die bei Trainerwechseln meist fallen. „Einen Impuls“habe der Verein für den Rest der Saison setzen wollen.
Henke fiel die Entscheidung nicht leicht, brachte Saibene doch nach der turbulenten vergangenen Saison seinem sachlichen Naturell Ruhe in den Verein. „Jeff konnte die Entscheidung nicht unbedingt nachvollziehen“, sagt Henke ehrlich. „Er hatte ein gutes Verhältnis zur Mannschaft und hat hart dafür gearbeitet, beim Team Entwicklungsschritte zu erzielen.“Dass die Spieler hinter ihrem Trainer standen, zeigte sich unter anderem beim zwischenzeitlichen Führungstreffer in Halle. Nach dem Treffer von Caniggia Elva rannten die Profis geschlossen zu Saibene. Daher sei die Mannschaft „geschockt“über die Entscheidung gewesen, sagt Henke. „Das habe ich auch so erwartet. Ein Spieler sollte nie zufrieden sein, wenn ein Trainer gehen muss.“
Wer künftig für den Drittligisten verantwortlich ist, ist offen. Da mit den Spielen gegen Bayern München II, bei der SpVgg Unterhaching und gegen Sonnenhof Großaspach eine „englische Woche“bevorsteht, muss schnell eine Entscheidung fallen.
„Es ist ausgeschlossen, dass wir einen Trainer holen, der den deutschen Fußball und die 3. Liga nicht kennt“, sagt Henke zum Profil des neuen Mannes. Auf dem Markt wären etwa Daniel Bierofka (zuletzt 1860 München), Heiko Vogel (zuletzt KFC Uerdingen) und Alois Schwartz (zuletzt Karlsruher SC). Oder holt der FCI Tomas Oral zurück, der in der Endphase der vorimit
Der FC Ingolstadt hat es wieder getan und sich von einem Trainer getrennt. Immerhin hielt Jeff Saibene 27 Spieltage durch. So lange durfte sich in der vorigen Saison keiner der vier Cheftrainer bei den Schanzern versuchen. Abgestiegen ist der FCI am Ende trotzdem. Dass Trainerwechsel nicht immer den gewünschten Erfolg bringen, musste der Verein damit schonungslos am eigenen Leib erfahren. Jeff Saibene ist es mit seiner unaufgeregten und sachlichen Art gelungen, den FC Ingolstadt nach einem turbulenten Jahr mit dem Sturz in die Drittklassigkeit zur Ruhe zu bringen. Er baute junge Spieler aus der zweiten Mannschaft und der eigenen Jugend wie von den Verantwortlichen gewünscht ein und führte eine neu zusammengestellte Mannschaft an die Spitze der 3. Liga. Schon in der Hinrunde gab es eine Leistungsdelle mit fünf sieglosen Spielen. Es folgten 13 ungeschlagene Partien hintereinander. Die Chance, erneut eine sportliche Krise zu bewältigen, wurde Saibene nun genommen.
gen Saison zumindest zwischenzeitlich für einen Aufschwung sorgte? Möglich ist wohl einiges. Favorit scheint aber Roberto Pätzold zu sein. Der derzeitige A-Jugend-Trainer sprang in der vergangenen Saison bereits für ein Spiel als Interimstrainer (1:2 gegen den Hamburger SV) ein und trainierte einen Teil des Kaders in der Jugend. „Ja, das ist eine Möglichkeit“, sagt Henke. „Es ist klar, dass er gehandelt wird. Er genießt aufgrund seiner langjährigen und erfolgreichen Arbeit großen Respekt im Verein und hat die Fußballlehrerlizenz gemacht.“Dass er selbst auf die Bank zurückkehren könnte, ist für Henke indes „ausgeschlossen“.
Neuburg Ein erfolgreicher Spieltag liegt hinter den Neuburger Keglern. Alle vier Mannschaften gewannen ihre Begegnungen.
● Frauen, Bezirksoberliga Schwaben: FKC Neuburg – SC Vöhringen 5:1 (2015:1994) Bereits in der ersten Paarung mit Angela Veitinger (534:505) und Martina Wäcker (496:489) deutete sich der Neuburger Sieg an. So schoben die beiden in ihren Durchgängen 36 Holz mehr und brachten Neuburg mit zwei Punkten in Führung. Christina Höppler (463:500) begann mit einer schwachen ersten Bahn, erstarkte kurz und legte sich auf ihrer vierten Bahn so richtig ins Zeug. Indes lag der Punkt bereits bei den Gästen. Bei Brigitte Faude (522:500) läuft es derzeit allgemein gut. Gleich auf ihrer ersten Bahn düpierte sie ihre Gegnerin, legte auf ihrer zweiten Bahn mit starken 108 Holz in die Vollen nach. Damit reichten ihr zwei Bahnen, um den Punkt klar zu machen.
● Männer, Kreisklasse A1: SKC Neuburg – ESV Ingolstadt 6:0 (2093:2006) In der Einzelbetrachtung startete der wiederholte Tagessieger Karl-Heinz Förg (544:534) mit drei Bahnen für sich und brachte beinahe wie gewohnt seinen Punkt ein. Gleichzeitig gestaltete Rudi Reichart (527:511) das Spiel spannend, indem er sich auf seiner ersten Bahn einen Rückstand einfuhr. Dennoch holte er den Zähler. Damit gingen die Neuburger mit 26 Holz Vorsprung in die Halbzeit. Hermann Hoyng (523:480) hatte anscheinend etwas gut zu machen. Denn er drehte auf all seinen Bahnen bereits in die Vollen so auf, dass sein Gegner weit dahinter blieb. Nur noch Zeljko Halapa (499:481) hätte den Erfolg infrage stellen können, als er auf seiner zweiten gespielten Bahn ins Straucheln geriet.
● Männer, Kreisklasse B2: SKC Neuburg II – SKC Königsmoos II 5:1 (1999:1946) In diesem Spiel zeigte die Mannschaft, dass die Niederlage vom vorhergehenden Spieltag bereist verdaut war. Siegfried Zwiersch gewann äußerst knapp (503:501). Erst auf seiner letzten gespielten Bahn holte er 21 Holz auf, womit sein Punkt sicher war. Gleichzeitig hatte Ralf Borgfeld (490:458) eindeutig den besseren Tag und führte seinen Gegner so richtig vor. Zur Halbzeit lagen die Neuburger mit zwei Punkten und 34 Holz vorne. Bei diesem Zwischenstand lautet die taktische Devise, den Gegner zu halten. Wut im Bauch hatte Peter Höppler (523:466), denn sein letzter Spieltag war nicht in guter Erinnerung. Auf allen vier Bahnen zeigte er ein gutes Spiel. Insbesondere durch sein hohes Räumergebnis ließ er seinem Gegner keine Chance. Da war es nicht weiter schlimm, dass Sven Blättermann (483:521) irgendwie nicht in sein Spiel fand und leer ausging.
● Frauen, Kreisliga Nord: FKC Neuburg II – SpG Eitensheim-Lenting 4:2 (1949:1914) Die Damen schoben verglichen mit dem Hinspiel 102 Holz mehr, womit eine deutliche Leistungssteigerung sichtbar wird. Rita Huber-Schillings (242:254) Kraft reichte nur für 60 Kugeln, womit Herta Habermayr (244:241) zum Einsatz kam. Beiden gelang jeweils eine Bahn zu gewinnen und den Holzabstand so gering wie möglich zu halten. Gleichzeitig schob sich Simone Preißl (513:444), die sich bereits in ihrer ersten Saison als starke Stütze erweist, deutlich nach vorne. Durch ihre Leistung lagen die Neuburger zur Halbzeit mit 60 Kegeln vorne. Eva Godl (454:448) fand in ihrer Gegnerin eine dankbare Aufgabe und konnte drei Bahnen gewinnen, womit der Punkt sicher war. Erika Weigl (496:527) zeigte eine gute Leistung, wenngleich sie hinter der Tagesbesten zurückstehen musste.