Neuburger Rundschau

Ein perfekter Spieltag für Neuburg

Kegeln: Alle vier Mannschaft­en fahren Siege ein

- VON BENJAMIN SIGMUND benjamin.sigmund@neuburger-rundschau.de VON GERD FAUDE

Ingolstadt „Schon wieder?“Das dürften sich viele Fußballint­eressierte gedacht haben, als sie gestern vom Trainerwec­hsel beim FC Ingolstadt erfahren haben. Ja, die Schanzer haben es wieder getan und sich von Jeff Saibene und dessen Assistente­n Carsten Rump getrennt.

Seit der damalige Erfolgstra­iner Ralph Hasenhüttl den Verein nach der ersten Bundesliga­saison im Juni 2016 freiwillig verlassen hat, ist die Amtszeit der Ingolstädt­er Trainer meist von kurzer Dauer. Rekordverd­ächtig ist die vergangene Zweitligas­aison, in der insgesamt vier Cheftraine­r (Stefan Leitl, Alexander Nouri, Jens Keller und Tomas Oral) auf der Bank saßen. Zum Klassenerh­alt hat es bekanntlic­h dennoch nicht gereicht. Weshalb sich die Frage umso dringender auftut, weshalb der FCI erneut die Reißleine gezogen hat? Zumal die Schanzer als Tabellenfü­nfter nur zwei Punkte vom Aufstiegsp­latz entfernt sind und am Sonntag beim 1:1 in Halle nach zuvor vier Niederlage­n hintereina­nder eine Reaktion zeigten und nur durch ein Gegentor in der zweiten Minute der Nachspielz­eit den Sieg verpassten. „An den Entscheidu­ngen im Vorjahr war ich nicht beteiligt“, sagt Sportdirek­tor Michael Henke zum Vergleich mit der Vergangenh­eit. „Ich muss die Verantwort­ung im Hier und Jetzt übernehmen.“Die Trennung von Saibene und Rump wurde nach einem Austausch zwischen der sportliche­n Leitung, Geschäftsf­ührung und den Gremien bis in die Nacht nach dem Halle-Spiel getroffen. „Ausschlagg­ebend“, so Henke, sei „die Entwicklun­g in den vergangene­n Wochen“gewesen. Die Mannschaft habe die Leistungen aus der Vorrunde im neuen Jahr nicht bestätigen können. Ein Abwärtstre­nd sei seit dem äußerst glückliche­n 2:1-Erfolg gegen den 1. FC Kaiserslau­tern, als der Siegtreffe­r erst in der Nachspielz­eit gelang, deutlich zu erkennen gewesen. Es folgten vier Pleiten, das Unentschie­den in Halle und letztlich die Trennung von Saibene. Die Frage, ob die Reaktion damit zu tun habe, dass das Ziel Aufstieg – welches öffentlich nach wie vor nicht formuliert wird – in Gefahr gerät, umschiffte

Henke: „Die Entscheidu­ng ist nicht in erster Linie abhängig vom Tabellenpl­atz und Ergebnisse­n, sondern von der Entwicklun­g. Und die zeigt nach unten.“Man habe festgestel­lt, dass „die Mannschaft in den bisherigen Partien des Jahres nicht mehr, beziehungs­weise nur noch vereinzelt, an ihre Leistungsg­renze kommt. Sich mit jeder Faser gegen alle Widerständ­e zu wehren, darum geht es.“Letztlich fallen bei Henke die Worte, die bei Trainerwec­hseln meist fallen. „Einen Impuls“habe der Verein für den Rest der Saison setzen wollen.

Henke fiel die Entscheidu­ng nicht leicht, brachte Saibene doch nach der turbulente­n vergangene­n Saison seinem sachlichen Naturell Ruhe in den Verein. „Jeff konnte die Entscheidu­ng nicht unbedingt nachvollzi­ehen“, sagt Henke ehrlich. „Er hatte ein gutes Verhältnis zur Mannschaft und hat hart dafür gearbeitet, beim Team Entwicklun­gsschritte zu erzielen.“Dass die Spieler hinter ihrem Trainer standen, zeigte sich unter anderem beim zwischenze­itlichen Führungstr­effer in Halle. Nach dem Treffer von Caniggia Elva rannten die Profis geschlosse­n zu Saibene. Daher sei die Mannschaft „geschockt“über die Entscheidu­ng gewesen, sagt Henke. „Das habe ich auch so erwartet. Ein Spieler sollte nie zufrieden sein, wenn ein Trainer gehen muss.“

Wer künftig für den Drittligis­ten verantwort­lich ist, ist offen. Da mit den Spielen gegen Bayern München II, bei der SpVgg Unterhachi­ng und gegen Sonnenhof Großaspach eine „englische Woche“bevorsteht, muss schnell eine Entscheidu­ng fallen.

„Es ist ausgeschlo­ssen, dass wir einen Trainer holen, der den deutschen Fußball und die 3. Liga nicht kennt“, sagt Henke zum Profil des neuen Mannes. Auf dem Markt wären etwa Daniel Bierofka (zuletzt 1860 München), Heiko Vogel (zuletzt KFC Uerdingen) und Alois Schwartz (zuletzt Karlsruher SC). Oder holt der FCI Tomas Oral zurück, der in der Endphase der vorimit

Der FC Ingolstadt hat es wieder getan und sich von einem Trainer getrennt. Immerhin hielt Jeff Saibene 27 Spieltage durch. So lange durfte sich in der vorigen Saison keiner der vier Cheftraine­r bei den Schanzern versuchen. Abgestiege­n ist der FCI am Ende trotzdem. Dass Trainerwec­hsel nicht immer den gewünschte­n Erfolg bringen, musste der Verein damit schonungsl­os am eigenen Leib erfahren. Jeff Saibene ist es mit seiner unaufgereg­ten und sachlichen Art gelungen, den FC Ingolstadt nach einem turbulente­n Jahr mit dem Sturz in die Drittklass­igkeit zur Ruhe zu bringen. Er baute junge Spieler aus der zweiten Mannschaft und der eigenen Jugend wie von den Verantwort­lichen gewünscht ein und führte eine neu zusammenge­stellte Mannschaft an die Spitze der 3. Liga. Schon in der Hinrunde gab es eine Leistungsd­elle mit fünf sieglosen Spielen. Es folgten 13 ungeschlag­ene Partien hintereina­nder. Die Chance, erneut eine sportliche Krise zu bewältigen, wurde Saibene nun genommen.

gen Saison zumindest zwischenze­itlich für einen Aufschwung sorgte? Möglich ist wohl einiges. Favorit scheint aber Roberto Pätzold zu sein. Der derzeitige A-Jugend-Trainer sprang in der vergangene­n Saison bereits für ein Spiel als Interimstr­ainer (1:2 gegen den Hamburger SV) ein und trainierte einen Teil des Kaders in der Jugend. „Ja, das ist eine Möglichkei­t“, sagt Henke. „Es ist klar, dass er gehandelt wird. Er genießt aufgrund seiner langjährig­en und erfolgreic­hen Arbeit großen Respekt im Verein und hat die Fußballleh­rerlizenz gemacht.“Dass er selbst auf die Bank zurückkehr­en könnte, ist für Henke indes „ausgeschlo­ssen“.

Neuburg Ein erfolgreic­her Spieltag liegt hinter den Neuburger Keglern. Alle vier Mannschaft­en gewannen ihre Begegnunge­n.

● Frauen, Bezirksobe­rliga Schwaben: FKC Neuburg – SC Vöhringen 5:1 (2015:1994) Bereits in der ersten Paarung mit Angela Veitinger (534:505) und Martina Wäcker (496:489) deutete sich der Neuburger Sieg an. So schoben die beiden in ihren Durchgänge­n 36 Holz mehr und brachten Neuburg mit zwei Punkten in Führung. Christina Höppler (463:500) begann mit einer schwachen ersten Bahn, erstarkte kurz und legte sich auf ihrer vierten Bahn so richtig ins Zeug. Indes lag der Punkt bereits bei den Gästen. Bei Brigitte Faude (522:500) läuft es derzeit allgemein gut. Gleich auf ihrer ersten Bahn düpierte sie ihre Gegnerin, legte auf ihrer zweiten Bahn mit starken 108 Holz in die Vollen nach. Damit reichten ihr zwei Bahnen, um den Punkt klar zu machen.

● Männer, Kreisklass­e A1: SKC Neuburg – ESV Ingolstadt 6:0 (2093:2006) In der Einzelbetr­achtung startete der wiederholt­e Tagessiege­r Karl-Heinz Förg (544:534) mit drei Bahnen für sich und brachte beinahe wie gewohnt seinen Punkt ein. Gleichzeit­ig gestaltete Rudi Reichart (527:511) das Spiel spannend, indem er sich auf seiner ersten Bahn einen Rückstand einfuhr. Dennoch holte er den Zähler. Damit gingen die Neuburger mit 26 Holz Vorsprung in die Halbzeit. Hermann Hoyng (523:480) hatte anscheinen­d etwas gut zu machen. Denn er drehte auf all seinen Bahnen bereits in die Vollen so auf, dass sein Gegner weit dahinter blieb. Nur noch Zeljko Halapa (499:481) hätte den Erfolg infrage stellen können, als er auf seiner zweiten gespielten Bahn ins Straucheln geriet.

● Männer, Kreisklass­e B2: SKC Neuburg II – SKC Königsmoos II 5:1 (1999:1946) In diesem Spiel zeigte die Mannschaft, dass die Niederlage vom vorhergehe­nden Spieltag bereist verdaut war. Siegfried Zwiersch gewann äußerst knapp (503:501). Erst auf seiner letzten gespielten Bahn holte er 21 Holz auf, womit sein Punkt sicher war. Gleichzeit­ig hatte Ralf Borgfeld (490:458) eindeutig den besseren Tag und führte seinen Gegner so richtig vor. Zur Halbzeit lagen die Neuburger mit zwei Punkten und 34 Holz vorne. Bei diesem Zwischenst­and lautet die taktische Devise, den Gegner zu halten. Wut im Bauch hatte Peter Höppler (523:466), denn sein letzter Spieltag war nicht in guter Erinnerung. Auf allen vier Bahnen zeigte er ein gutes Spiel. Insbesonde­re durch sein hohes Räumergebn­is ließ er seinem Gegner keine Chance. Da war es nicht weiter schlimm, dass Sven Blätterman­n (483:521) irgendwie nicht in sein Spiel fand und leer ausging.

● Frauen, Kreisliga Nord: FKC Neuburg II – SpG Eitensheim-Lenting 4:2 (1949:1914) Die Damen schoben verglichen mit dem Hinspiel 102 Holz mehr, womit eine deutliche Leistungss­teigerung sichtbar wird. Rita Huber-Schillings (242:254) Kraft reichte nur für 60 Kugeln, womit Herta Habermayr (244:241) zum Einsatz kam. Beiden gelang jeweils eine Bahn zu gewinnen und den Holzabstan­d so gering wie möglich zu halten. Gleichzeit­ig schob sich Simone Preißl (513:444), die sich bereits in ihrer ersten Saison als starke Stütze erweist, deutlich nach vorne. Durch ihre Leistung lagen die Neuburger zur Halbzeit mit 60 Kegeln vorne. Eva Godl (454:448) fand in ihrer Gegnerin eine dankbare Aufgabe und konnte drei Bahnen gewinnen, womit der Punkt sicher war. Erika Weigl (496:527) zeigte eine gute Leistung, wenngleich sie hinter der Tagesbeste­n zurücksteh­en musste.

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Foto: Roland Geier Sein Platz muss neu besetzt werden: Der FC Ingolstadt hat sich am Montag nach fünf Spielen ohne Sieg von seinem Trainer Jeff Saibene getrennt.

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