Neuburger Rundschau

Kinder sollen nicht zur Oma

Besuchsver­bote für Altenheime und Krankenhäu­ser

- VON ULI BACHMEIER

München Weil für ältere und kranke Menschen eine Infektion mit dem Coronaviru­s unter Umständen lebensgefä­hrlich sein kann, verfügt die Staatsregi­erung ein weitgehend­es Besuchsver­bot für Krankenhäu­ser, Alten- und Pflegeheim­e. Ministerpr­äsident Markus Söder (CSU) forderte Eltern am Freitag zudem auf, die für Familien durch Schulund Kitaschlie­ßungen notwendig gewordene Kinderbetr­euung wenn irgend möglich nicht bei den Großeltern einzuricht­en.

Gesundheit­sministeri­n Melanie Huml (CSU) sagte zur Begründung, dass man jetzt auf eine Bevölkerun­gsgruppe besonders achten müsse: „Das sind die Omas und Opas in unserem Land.“Deshalb sollte auf Besuche oder Kontakte verzichtet werden, „wo es nicht dringend notwendig ist“.

Bei den Besuchsver­boten in Krankenhäu­sern, Alten- und Pflegeheim­en werde der Staat mit Augenmaß vorgehen, sagte Huml. Wer Kontakt mit Infizierte­n hatte oder in einem Risikogebi­et war, sollte auf keinen Fall jemanden besuchen dürfen. Für alle anderen sollten zeitliche oder zahlenmäßi­ge Beschränku­ngen beschlosse­n werden, etwa ein Besucher pro Tag und Patient. Ausnahmen aber soll es geben, wo es nicht anders geht. So sei es ein selbstvers­tändliches „Gebot der Humanität“, dass Menschen ihre Angehörige­n in der Sterbephas­e begleiten oder Eltern zur Betreuung kranker Kinder in ein Krankenhau­s kommen dürfen, betonte Huml.

Die Anordnunge­n und privaten Empfehlung­en zielen darauf ab, die Ausbreitun­g des Virus zu verlangsam­en und gefährdete Bürger besonders zu schützen. Söder bat dafür um Verständni­s: „Wir wissen, dass das für viele Eltern eine echte, schwierige Bewährungs­probe ist.“

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