Käse und Kamele
Die Liebe zur Liste ist eine leidenschaftliche. Alles wird aufgereiht, bekommt eine Platzierung – die modischsten Männer, hässlichsten Hunde, schnellsten Sprinter… Der Mensch mag’s eben ordentlich. Nun verwundert es kaum, dass es sogar eine Liste gibt, auf der die allerallerallerschlimmsten Gerüche stehen. Und? Ideen?
Uralte Socken vielleicht, die schleunigst in die Waschmaschine – oder in den Sondermüll – gehören? Mundgeruch? Mülltonnen? Riecht alles nicht besonders blumig. Auf Platz eins steht aber: Schwefelwasserstoff. Faule Eier also. Sagen jedenfalls die Wissenschaftler, die das Riech-Resümee gezogen haben. Platz zwei: die asiatische DurianFrucht, die angeblich schmeckt wie der Himmel und stinkt wie Hölle. Platz drei: die Riesenrafflesie, ein Pflänzchen, das offenbar nach faulem Fisch müffelt.
Im Internet gibt es übrigens sogar Foren, wo sich Menschen über die schlimmsten Gerüche austauschen. Oft genannt: Hundefutter. Öffentliche Toiletten. Benzin. Kamele. Zimt-Kaugummi… Aha.
Und dann ist da noch der Käse. An dessen Aroma entbrannte sogar ein handfester Streit, und zwar im oberbayerischen Bad Heilbrunn. Seit Jahren zoffen sich dort der Inhaber eines Käseladens und andere Hausbewohner um den angeblich so fürchterlichen Gestank. Die KäseFehde landete vor Gericht. Nun gibt es ein Urteil: Der „Tölzer Kasladen“muss wohl sein Domizil aufgeben. Das Amtsgericht Wolfratshausen entschied, dass der Laden die Räume in einem ehemaligen Supermarkt nicht zur Lagerung und Reifung von Käse nutzen darf. Dem Betreiber wird’s stinken – den Nachbarn nicht.