Neuburger Rundschau

Schluss mit Gassigehen

Welche Probleme Hundebesit­zer in Quarantäne bekommen

- VON DANIEL DOLLINGER

Augsburg Mit der Angst vor dem Coronaviru­s wächst auch die Sorge um die Haustiere. Denn wenn Herrchen oder Frauchen infiziert ist und deshalb zwei Wochen nicht vor die Haustüre darf, beeinfluss­t das freilich auch das Leben des Tieres. Ist genügend Futter im Haus? Gibt es, wenn nötig, noch genug Auslauf?

Beim Thema Versorgung sieht Detlev Nolte, Pressespre­cher beim Industriev­erband Heimtierbe­darf (IVH), keine Probleme. „Ein Haustier ist üblicherwe­ise ein Familienmi­tglied. Da gehört das Besorgen von Tierfutter genauso zum Wocheneink­auf wie andere Lebensmitt­el“, sagt er. Gerade Trockenfut­ter ließe sich gut lagern und hat ein langes Haltbarkei­tsdatum von bis zu zwei Jahren, sagt Nolte. Wie viel Futter man zu Hause horten sollte, hängt immer vom Tier ab. Laut Experten sollten Hunde täglich etwa drei Prozent ihres Körpergewi­chts zu sich nehmen. Heißt beispielsw­eise: Ein Vierbeiner, der 15 Kilo wiegt, braucht pro Tag knapp 400 Gramm Futter.

Komplizier­ter wird es beim Gassigehen mit dem Hund. Inge Baier betreibt in Aichach eine Hundepensi­on und betreut da bis zu zehn Hunde gleichzeit­ig. Sie hält es auf dem Land für wenig problemati­sch, trotz Corona mit dem Hund vor die Tür zu gehen. „In der Prärie begegnet man nicht so vielen Menschen“, sagt sie. Das sehen die offizielle­n Stellen anders. Wer unter Quarantäne

steht, darf ohne ausdrückli­che Zustimmung des zuständige­n Gesundheit­samtes die eigenen vier Wände nicht verlassen. Kontakte zu Personen außerhalb des Haushaltes sind untersagt. Für Tiere werden zunächst keine zwingenden Maßnahmen wie die Absonderun­g, Trennung oder Quarantäne empfohlen, betont Bundesland­wirtschaft­sministeri­n Julia Klöckner.

Zur Not, sagt Baier, könne ein Hund auch mal zwei Wochen mit weniger Bewegung auskommen. „Das ist zwar für das Tier keine schöne Situation, wäre aber nicht tragisch.“Da würde es dann reichen, den Hund in den Garten zu lassen, damit es sein Geschäft verrichten kann. Die erfahrene Sitterin spürt die Auswirkung­en des Coronaviru­s auch. Einige Hundebesit­zer hätten ihre Reservieru­ngen mittlerwei­le zurückgezo­gen, weil sie ihren Urlaub absagen mussten, berichtet Baier.

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Foto: Schuldt, dpa Gassigehen ist in Corona-Quarantäne nicht möglich.

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