Kriminalität
In Neuburg wird viel geklaut
Neuburg Die Straftaten auf den Straßen Neuburgs und der Umgebung haben im vergangenen Jahr zugenommen. Das geht aus der aktuellen Kriminalitätsstatistik der Polizeiinspektion Neuburg hervor. Insgesamt 387 Fälle haben die Beamten erfasst, über die Hälfte davon waren Straßendiebstähle. Das bedeutet eine Zunahme um gut 20 Prozent. „Eine belastbare Erklärung für diese unerfreuliche Entwicklung ist derzeit noch nicht erkennbar“, schreiben die Neuburger Beamten dazu.
Ebenfalls signifikant erhöht hat sich die Zahl der gefährlichen Körperverletzungen auf Straßen, Wegen und Plätzen: 19 Fälle gab es 2019, im Jahr zuvor waren es noch elf. Mehr als verdoppelt haben sich die Graffiti-Schmierereien. 60 solcher Sachbeschädigungen hat die Polizei in Neuburg registriert. „Dies war einer Serie geschuldet, die jedoch größtenteils geklärt werden konnte“, teilen hierzu die Beamten mit.
Ansonsten sind die Zahlen der Kriminalitätsstatistik erfreulich: Zwar verzeichnete die Inspektion 2345 Straftaten, allerdings sind das 24 Fälle weniger als noch 2018. Umgerechnet auf die Einwohnerzahl ist die Gemeinde Königsmoos erneut am sichersten. Auf 1000 Einwohner kommen dort zehn Straftaten, in Neuburg sind es 54. Die Aufklärungsquote der Polizeiinspektion lag bei 72,9 Prozent und damit noch einmal um rund drei Prozent höher als 2018.
In den einzelnen Kriminalitätsbereichen waren die Zahlen im vergangenen Jahr zum Großteil rückläufig. Es gab ein Tötungsdelikt sowie eine versuchte Tötung. Die Zahl der angezeigten Sexualstraftaten blieb mit 41 Fällen annäherend gleich (2018: 42). Die Rohheitsdelikte, also Körperverletzungen und Raub, sanken von 513 auf 473 Fälle. Während sich die Zahl der Raubdelikte minimal erhöhte, sanken dafür die gefährlichen sowie die einfachen Körperverletzungen. Die Aufklärungsquote bei allen Rohheitsdelikten stieg auf 91,8 Prozent.
Ein Bereich, der Bürger besonders beschäftigt, sind Wohnungseinbrüche. 15 solcher Delikte wurden im Einsatzbereich der Polizei Neuburg erfasst. In zehn Fällen blieb es beim Einbruchsversuch, fünf Mal gelangen die Täter in die Wohnung. Davon konnten die Beamten zwei aufklären, die zehn Versuche bleiben ungeklärt.
Weniger erfreulich ist der Blick auf die Fahrraddiebstähle. 2018 nahm diese Zahl noch deutlich ab, im vergangenen Jahr stieg sie wieder stark an, nämlich um satte 35,4 Prozent auf 134 Fälle. Die Aufklärungsquote sank weiter von 12,1 auf 7,5 Prozent.
Eine leichte Steigerung haben die Neuburger Beamten im Bereich der Rauschgiftkriminalität verzeichnet.
Die 267 Straftaten bedeuteten einen Anstieg um 6,8 Prozent. Dafür lag die Aufklärungsquote bei 94,4 Prozent und damit auf einem sehr hohen Niveau. „Bei den Drogenarten steht Cannabis mit mehr als der Hälfte der Fälle wieder an erster Stelle, gefolgt von Amphetamin und seinen Derivaten (zum Beispiel Ecstasy) mit knapp 28 Prozent der erfassten Fälle“, teilt die Polizei in ihrer Statistik mit. Auch im vergangenen Jahr war der Schwerpunkt der Rauschgiftkriminalität wenig überraschend das Stadtgebiet Neuburg.
Wenig überraschend ist auch der Blick auf die festgenommenen Tatverdächtigen. Von den 1259 mutmaßlichen Tätern waren 1003 männlich und 256 weiblich. 72 Prozent waren zum Zeitpunkt der Straftat über 21 Jahre alt. 407 geklärte Straftaten wurden durch nichtdeutsche Tatverdächtige begangen. Der Anteil betrug damit ein Drittel. In den Asylbewerberunterkünften im Dienstbereich kam es im vergangenen Jahr zu 35 Straftaten, 2018 waren es noch 75. Dabei handelte es sich in den überwiegenden Fällen um körperliche und verbale Auseinandersetzungen zwischen den Bewohnern.