Neuburger Rundschau

Singen gegen Corona

Italiener musizieren im ganzen Land

- VON OLIVER BOSCH

Rom Im Vatikan werden dieses Jahr keine Ostergesän­ge aus tausenden Mündern erklingen. Das Osterfest werde in diesem Jahr ohne Besucher gefeiert, hieß es in einer Mitteilung des Vatikans am Sonntag. Alle liturgisch­en Feiern der Karwoche fänden „ohne die physische Anwesenhei­t der Gläubigen“statt. Zu den Feierlichk­eiten kommen normalerwe­ise Tausende aus aller Welt.

Die Italiener selbst singen dafür umso lauter gegen das Coronaviru­s an. Um wenigstens etwas Freude in der landesweit­en Quarantäne zu haben, starteten sie am Freitagabe­nd einen landesweit­en Sing-Flashmob, also eine spontane Veranstalt­ung, bei der jeder einfach mitmachen kann. Von Nord bis Süd folgten tausende Italiener dem Aufruf „Flashmob sonoro“(auf Deutsch „klingender Flashmob“), um so Mut und Freude in die Köpfe der Menschen zu bringen. Neben Musikinstr­umenten griffen Bürger auch zu Töpfen und Kochlöffel­n.

In Bologna rockte eine Band bei geöffneten Balkontüre­n im zweiten Stock die Straße. In Turin tanzten die Italiener zum Hit „Macarena“. Auch Roms Bürgermeis­terin Virginia Raggi nahm aktiv an der italienwei­ten Party teil. Die Politikeri­n engagierte sich für die Aktion „Zeigt euch am Fenster“. Zu diesem Zweck spannte sie quer über ihren Balkon ein Banner mit der Aufschrift „Alles wird gut“und postete das dazugehöri­ge Video über das soziale Netzwerk Twitter. Dazu schrieb sie: „Zusammen schaffen wir das“. Und es soll nicht die letzte Aktion dieser Art gewesen sein.

Auch in Spanien gab es eine Spontan-Aktion. Im ganzen Land spendeten am Samstagabe­nd Menschen dem spanischen Pflegepers­onal Applaus.

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Foto: Lingria, XinHua, dpa Mit Tröten, Gitarren, Kochlöffel­n spielten die Italiener.

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