Jetzt lassen auch noch Pollen die Nasen laufen
Mit dem Frühling kommt der Heuschnupfen. Doch wie geht es eigentlich Allergikern in Zeiten von Corona?
Neuburg Es gibt sie noch, die Themen abseits von Corona. Und eins lag in den vergangenen Tagen trotz Krisenzeiten in der Luft. Der Frühling kümmert sich nämlich nicht um Quarantäne und drohende Ausgangssperren. Heute, am 20. März, ist kalendarischer Frühlingsanfang – dem Virus zum Trotz. Das bedeutet, Nacht und Tag sind genau gleich lang. Das ist die gute Nachricht.
Leider hat das Frühjahr auch seine Tücken. In der Luft liegen nicht nur die Frühlingsgerüche, sondern vermehrt auch die Pollen mit denen sich Heuschnupfengeplagte teilweise mehrere Monate im Jahr herumschlagen müssen. Zwar fliegen bereits im Januar und Februar erste Pollen, vor allem die Hasel, Erle, Weide und Zypresse. Die Intensität nimmt mit dem Jahresverlauf eher zu.
Hinzu kommt, dass sich durch die milden Winter die Zeit, in der Pollen fliegen, verlängert. „Teilweise kann man dann die ersten Haselpollen bereits im Dezember feststellen“, sagt Sonja Lämmel, Pressesprecherin vom Deutschen Allergie- und Asthmabund. Heuschnupfen bereits im Dezember? Im Umkehrschluss bedeutet das leider nicht, dass man es auch früher hinter sich hat, wie Lämmel erklärt: „Die wärmeren Temperaturen
in den Sommermonaten führen dazu, dass Gräserpollen länger fliegen.“Just die Pollenart, auf die die meisten Menschen allergisch reagieren.
Jetzt im März reagieren vor allem diejenigen, die auf Hasel, Erle, Weide, Pappel, Ulme, Birke, Hainbuche, Esche, Eibe, Koniferen, Zypresse
und Lärche allergisch sind, heißt es auf der Homepage des Deutschen Asthma- und Allergikerbundes (DAAB). „Noch gibt es keine Anzeichen, dass bereits Birkenpollen in der Luft sind“, sagt Lämmel. Lange werde es aber auch damit nicht mehr dauern. Die Birkenpollen sind unter den Frühblühern
diejenigen, die den meisten Menschen juckende Augen und laufende Nasen bescheren.
Wer in diesen Tagen ein Kratzen im Hals verspürt oder hustet, bekommt schnell einen Schreck. „Aber Halsbeschwerden wie Juckreiz, Kratzen, Trockenheit, Husten und Abgeschlagenheit können ebenso Symptome einer Pollenallergie sein, wie auch Anzeichen für eine Erkältung“, sagt Lämmel.
Ganz kommt man in diesem Zusammenhang allerdings nicht um das Thema „Corona“herum. KarlChristian Bergmann, Vorsitzender der Stiftung Deutscher Pollen informationsdienst, hat sich in einer Stellungnahme zu der häufig gestellten Frage geäußert, ob Personen mit einer Pollenallergie ein höheres Risiko haben, sich mit dem Corona-Virus zu infizieren oder zu erkranken.
Seine Antwort ist in Großbuchstaben auf der Seite des Pollen informationsdienstes zu finden und lautet nein. Personen mit einem Heuschnupfen seien per se nicht immun-geschwächt und die Abwehr gegen Bakterien und Viren sei bei ihnen normal, heißt es in der Pressemitteilung.
Also zurück zu den schönen Seiten des Frühlings: Auch, wenn die meisten Menschen gerade berechtigterweise andere Dinge im Kopf haben, als Pflanzen, Blüten und die Natur – das Schöne ist, die Natur tut so, als wäre nichts. Sie wird in den nächsten Wochen weiter wachsen, weiter blühen und gedeihen. Und wenn die Coronakrise erst einmal ausgestanden ist, können auch wir sie wieder genie-nie-ie...Hatschi!