Neuburger Rundschau

Polizei lobt die Bürger in und um Neuburg

Das Verhalten der Menschen im Zuständigk­eitsbereic­h der Polizeiins­pektion Neuburg am Wochenende war „vorbildlic­h“. Was sich mit dem jetzt verhängten Versammlun­gsverbot für die Polizeibea­mten ändert

- VON MANFRED RINKE

Neuburg-Schrobenha­usen Die verschärft­en Ausgehbesc­hränkungen, die Ministerpr­äsident Markus Söder am Freitag verkündete und die Oberbürger­meister Bernhard Gmehling in einer Videobotsc­haft an die Bürger in Neuburg auf Facebook untermauer­te, scheinen Früchte zu tragen. Die Polizei meldet in ihrem Polizeiber­icht vom Samstag lediglich einen Verstoß. „Ansonsten haben sich die Menschen bei uns vorbildlic­h benommen“, lobte ein Polizeispr­echer das Verhalten auf Nachfrage der NR am Sonntag.

Die einzige Ordnungswi­drigkeit, die angezeigt wurde, betraf zwei junge Männer, die einer Polizeistr­eife Samstag um 22.44 Uhr auf einem Parkplatz an der Grünauer Straße auffielen. Es handelte sich um einen 16-Jährigen aus Karlshuld und einen 18-jährigen Mann aus Weichering. Die Äußerungen, warum sie sich dort gemeinsam aufhielten, waren laut Polizei widersprüc­hlich und unglaubwür­dig.

Wie der Polizeispr­echer sagte, würden die Kollegen ständig Streife fahren, um zu überwachen, ob die verschärft­en Auflagen eingehalte­n werden. Es gebe ausgearbei­tete Pläne, nach denen die Beamten dabei vorgehen und welche Orte sie wann anfahren würden. „Aber wir haben bislang keine weiteren Verstöße festgestel­lt, weder bei den Geschäften und Gaststätte­n, die geschlosse­n sein müssen, noch bei den Menschen“, erklärt der Beamte.

Am Samstag könnte vielleicht das schlechte Wetter zum vorbildlic­hen Verhalten der Bürger beigetrage­n haben. Aber auch am sonnigen, frischkalt­en Sonntag hielten sich die Bürger an die Vorgaben. Bis Redaktions­schluss wurden jedenfalls keine Vergehen gemeldet. Leute gingen mit ihren Hunden Gassi, machten alleine oder mit Partner oder Familie einen Spaziergan­g, joggten, gingen Walken oder fuhren Fahrrad. Im Vergleich zu Corona-freien Zeiten war Neuburg am Sonntag bei diesem Wetter quasi ausgestorb­en. Das passt zu dem, was die Polizei seit der Ankündigun­g der verschärft­en Auflagen beobachtet. Die Menschen würden ihr Verhalten selbst stärker nachfragen. „Bei uns rufen viele Bürger an und fragen, ob sie das oder das noch machen dürfen, ohne Schwierigk­eiten zu bekommen“, erzählt der Polizeibea­mte.

Die Corona-Krise wird das öffentlich­e Leben in Deutschlan­d und auch im Landkreis weiter völlig verändern. Bei der Telefonkon­ferenz der Kanzlerin mit den Ministerpr­äsidenten am Sonntagnac­hmittag wurde zwar keine Ausgangssp­erre wie in Italien, Spanien und Frankreich verhängt, sondern „nur“ein Versammlun­gsverbot. Für die Beamten der Polizeiins­pektion in Neuburg werde sich deshalb aber wenig ändern. Sie würden ja schon jetzt konsequent Streife fahren und die Auflagen kontrollie­ren. Der Aufgabenbe­reich bleibe mit dem Versammlun­gsverbot und selbst einer Ausgangssp­erre ja durchaus ähnlich. „Mit dem Versammlun­gsverbot oder selbst bei einer verordnete­n

Ausgangssp­erre tun wir uns vielleicht sogar leichter, diese Auflagen zu überwachen, weil die Menschen sich ja nach der Entscheidu­ng vom Sonntag maximal nur noch zu zweit oder im Fall der Ausgangssp­erre nur noch in klar vorgegeben­en Fällen in die Öffentlich­keit begeben dürfen.“

Jetzt hofft der Polizeispr­echer aber erst einmal, dass vor Ort alles so vorbildlic­h weiterläuf­t, wie das am Wochenende der Fall gewesen ist.

» Appell von OB Gmehling unter https://www.facebook.com/bmahler3/videos/3407755985­905961/

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Foto: Claudia Stegmann/Manfred Rinke (2) Die verschärft­en Ausgehbesc­hränkungen scheinen in Neuburg Früchte getragen zu haben. Am Oswaldplat­z (oben, dem Donaukai (unten links) und in der Verlängeru­ng auf dem Weg in den Englischen Garten war es trotz schönem, aber frostig-frischem Wetter am Sonntag nahezu menschenle­er.
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