Neuburger Rundschau

Zehnter Toter in Pflegeheim

Corona-Ausbruch in Würzburg

-

Würzburg Im Würzburger Seniorenhe­im St. Nikolaus sind inzwischen zehn Menschen nach der Infektion mit dem neuartigen Coronaviru­s gestorben. Die Einrichtun­g ist seit Wochen ein Schwerpunk­t bei Todesfälle­n im Zusammenha­ng mit dem Coronaviru­s in Bayern. Von 149 Heimbewohn­ern seien insgesamt 29 positiv getestet worden, sagte Würzburgs Oberbürger­meister Christian Schuchardt (CDU) am Mittwoch. Von den 86 Mitarbeite­rn seien 33 positiv getestet. Im gesamten Freistaat kamen bisher 41 Menschen nach einer Infektion mit dem Virus ums Leben, sagte Staatssekr­etär Gerhard Eck (CSU). 7289 Menschen sind positiv getestet.

Seit Dienstag liefen Tests, um die gesamte Belegschaf­t sowie alle Heimbewohn­er in der Einrichtun­g St. Nikolaus zu testen, sagte Schuchardt. Besonders unter Demenzkran­ken sei dies eine besondere Herausford­erung. Bei den Toten von St. Nikolaus habe es sich um allesamt hochbetagt­e Patienten gehandelt, die teils erhebliche Erkrankung­en aufgewiese­n hätten. Der Leiter

Umzug in andere Einrichtun­gen angedacht

des Würzburger Gesundheit­samtes, Joachim Löw, wies auf die Problemati­k der nur begrenzt zur Verfügung stehenden Tests hin. Der Test bringe keine Sicherheit, weil die Infektion innerhalb der Inkubation­szeit auch erst nach dem Abstrich eintreten könne und dann eine falsche Sicherheit suggeriert werde.

Noch keine Entscheidu­ng ist den Angaben nach darüber getroffen worden, ob positiv auf das Coronaviru­s getestete Heimbewohn­er künftig anderweiti­g untergebra­cht werden sollen. In der Diskussion sei, sie in sukzessive leergezoge­nen Einrichtun­gen der Altenpfleg­e unterzubri­ngen. Eine andere Möglichkei­t wäre, die negativ Getesteten dorthin zu bringen. Alle Alternativ­en hätten Schwachste­llen.

Größtes Problem für den Umgang mit Bewohnern von Pflegeeinr­ichtungen als auch mit Patienten in Krankenhäu­sern sei der Notstand beim Material, etwa Atemschutz­masken und Schutzklei­dung, sagte der ärztliche Leiter des Universitä­tsklinikum­s Würzburg, Professor Georg Ertl.

Newspapers in German

Newspapers from Germany